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Die 20 besten Sängerinnen aller Zeiten

Starten wir mit einem Zitat von James Brown – was wäre diese Welt ohne Frauen? „(…) it wouldn’t be nothing, nothing without a woman or a girl“.

Auch die Welt des Singens wäre nicht annähernd so schön, wenn es nicht so viele großartige Sängerinnen gäbe. Die Musikgeschichte hat viele unglaublich talentierte Sängerinnen hervorgebracht, alle mit unterschiedlichen Stimmtypen, Lagen und Stilen. Ich habe die 20 Besten der Besten auf der Grundlage ihrer stimmlichen Fähigkeiten aus meiner Sicht als Gesangslehrer für Soul, Pop- und Rockgesang bewertet, um eine fantastische Auswahl herausragender Sängerinnen zusammenzustellen.

Wir haben das Glück, über eine unglaubliche Anzahl von Sängerinnen und Musikerinnen zu verfügen, die mit ihren besonderen Stimmen und der einzigartigen Art, universelle Wahrheiten mit ihrer Stimme auszudrücken, Geschichte geschrieben haben.

Auswahlkriterien für die besten Sängerinnen

Was hebt die eine Sängerin von einer anderen ab? Sicherlich gibt es tausende Sängerinnen, die sehr gut intonieren – eine Grundvoraussetzung professionellen Singens. Aber es gibt deutliche weniger Sängerinnen, die ein unverkennbares Timbre mit Gefühl, Dynamik, Kraft und künstlerischem Ausdruck verbinden. Für diese Liste habe ich mich auf die angloamerikanische Popularmusik konzentriert – die im Westen prägenden Stilrichtungen Blues, Rock, Folk, Soul, R ’n‘ B und Pop wurden allesamt weitestgehend im englischsprachigen Raum, vor allem in den USA, Kanada und Großbritannien erfunden und entwickelt. Logischerweise gibt es z.B. innerhalb asiatischer, afrikanischer oder osteuropäischen Kulturkreise ebenfalls herausragende Sängerinnen in ihren jeweiligen Genres. Die folgende Liste behandelt aber ausnahmslos bekannte englischsprachige Soul-, Pop- und Rocksängerinnen.

Diese Liste hat es in sich – jede Frau, die es auf diese Liste geschafft hat, ist eine Göttin des Singens, eine seltene Verkörperung von künstlerischer Perfektion.

In diesem Sinne, hier also die 20 besten Sängerinnen aller Zeiten! Viel Freude beim Lesen.

Die 20 besten weiblichen Sängerinnen:

(Wenn du mehr über eine Sängerin erfahren möchtest, einfach auf den Namen klicken)

  1. Whitney Houston
  2. Tina Turner
  3. Dolly Parton
  4. Aretha Franklin
  5. Janis Joplin
  6. Stevie Nicks
  7. Bonnie Tyler
  8. Mariah Carey
  9. Pat Benatar
  10. Celine Dion
  11. Etta James
  12. Sia
  13. Alannah Myles
  14. Nina Simone
  15. Gladys Knight
  16. Dusty Springfield
  17. Amy Whinehouse
  18. Christina Aguilera
  19. Miley Cyrus
  20. Lady Gaga

Die besten Sängerinnen aller Zeiten

1. Whitney Houston

Whitney Houston: Stimmliche Perfektion

Whitney Houston wurde am 9. August 1963 in Newark, New Jersey, geboren. Sie war eine amerikanische Sängerin, Schauspielerin und Model, die weithin als eine der größten Sängerinnen aller Zeiten gilt. Sie begann als Kind in der Kirche zu singen und verfolgte später eine Karriere in der Musik. 1985 veröffentlichte sie ihr erstes Album „Whitney Houston“. Ihr unglaublicher Stimmumfang, ihre kraftvolle Stimme und ihre emotionale Darbietung brachten ihr sofortigen Erfolg.

Whitney Houstons Gesang zeichnete sich durch ihren unglaublichen Stimmumfang aus. Sie war in der Lage, problemlos zwischen ihren tieferen und höheren Lagen zu wechseln und einen weichen und nahtlosen Klang zu erzeugen. Ihre Stimme war so unglaublich kraftvoll und authentisch, dass sie Songs mit purer Emotion füllen konnte.

Gesangstechniken von Whitney Houston

Whitney Houston verwendete eine Vielzahl von Gesangstechniken, um ihren charakteristischen Sound zu erreichen. Sie war bekannt für ihren gekonnten und gefühlvollen Einsatz von Vibrato.

Sie hatte eine sehr gute Atemkontrolle um ihre Noten zu halten und einen weichen, gleichmäßigen Klang zu erzeugen. Die Anbindung ihrer Register war perfekt – sie konnte in ihrer gesamten Range mit Präzision Noten treffen.

Whitney Houston hatte einen unglaublichen Stimmumfang, der sich über ca. 4 Oktaven erstreckte. Zwar sang sie weitestgehend im Spektrum einer Mezzosopran, doch Ihre niedrigste aufgenommene Note war ein B2, und ihre höchste aufgenommene Note war ein C#6. Sie sang hauptsächlich in einer Mischung aus Brust- und Kopfstimme, wodurch sie mit viel Flexibilität und Lockerheit hohe Töne treffen konnte.

Ihre Embouchure, also die Mundstellung war exzellent. Lockerer Kiefer, Zungenposition, Lippenspannung – Houston hatte die totale Kontrolle.

Einige der beeindruckendsten Gesangsdarbietungen von Whitney Houston sind in Songs wie „I Will Always Love You“, „Greatest Love of All“ und „I Have Nothing“ zu hören. Diese Songs zeigen ihren unglaublichen Stimmumfang, ihre kraftvolle Stimme und ihre emotionale Darbietung und gehören nach wie vor zu den beliebtesten Popsongs der Musikgeschichte.

2. Tina Turner

Tina Turner vor ihrem großen Durchbruch (1970)

Als Gesangslehrer habe ich große Bewunderung für die legendäre Tina Turner, die für ihren kraftvollen Gesang und ihre elektrisierende Bühnenpräsenz bekannt ist. Turner wurde 1939 in Nutbush, Tennessee, als Anna Mae Bullock geboren. Sie begann schon in jungen Jahren mit dem Singen und wurde zu einer der erfolgreichsten und einflussreichsten Sängerinnen aller Zeiten.

Turners Karriere begann in den 1950er Jahren, als sie der R&B-Gruppe Ike & Tina Turner Revue beitrat. Internationale Erfolge als Solokünstlerin erzielte sie jedoch erst in den 1980er Jahren mit Hits wie „What’s Love Got to Do With It“ und „Private Dancer“.

Tina Turner: Gesangsstil

Was Turners Gesang besonders macht, ist ihre Fähigkeit, rohe Emotionen zum Ausdruck zu bringen und sich durch ihre kraftvolle, präsente Stimme mit ihrem Publikum zu verbinden. Sie ist auch bekannt für ihre Dynamik und Kontrolle, die mühelos von ihrem kraftvollen Belting zu ihrem sanften und äußerst sinnlichen tieferen Register übergeht.

Eine von Turners charakteristischen Gesangstechniken ist ihr Einsatz von Vibrato, das ihrer Stimme eine einzigartige Textur verleiht und dabei hilft, Emotionen zu vermitteln. Sie ist auch bekannt für ihre Verwendung von Growls und Screams, die ihrem Gesang eine rohe und unverfälschte Qualität verleihen.

Turners Sound ist voller Soul, wir aber oft auch als „dreckig“ und „kratzig“ beschrieben wird. Sie ist auch bekannt für ihre energiegeladenen Auftritte und ihre elektrisierende Bühnenpräsenz.

Turner ist eine Mezzosopranistin bekannt, deren Tonumfang von den tieferen Tönen von D2 bis zu den höheren Tönen im Bereich G5 reicht. Sie singt überwiegend mit Bruststimme und Mischstimme, setzt aber auch gelegentlich ihre Kopfstimme effektvoll ein.

Repräsentative Songs, die Turners beeindruckende Gesangsdarbietungen zeigen, sind „Proud Mary“, „What’s Love Got to Do with It“, „Simply the Best“ und „River Deep – Mountain High“.

3. Dolly Parton

Countrylegende Dolly Parton 1977

Als Vocal Coach muss ich sagen, dass Dolly Parton eine außergewöhnliche Sängerin und Songwriterin mit einer beeindruckenden Karriere ist. Tauchen wir ein in die Details ihres Gesangs und was sie zu einer der größten Country-Sängerinnen aller Zeiten macht.

Dolly Parton wurde am 19. Januar 1946 in Sevier County, Tennessee, geboren. Sie begann schon früh zu singen und trat bei lokalen Radio- und Fernsehsendern auf. Ihre erste Platte „Puppy Love“ wurde 1959 veröffentlicht, als sie erst 13 Jahre alt war.

Was Dolly Partons Gesang so besonders macht, ist ihre einzigartige, helle und mittige Stimmqualität und ihre Fähigkeit, unprätentiös zu singen ohne dabei an Ausdruck und Emotion zu verlieren. Ihre unverwechselbare Twangy-Stimme, die sich durch einen warmen, heiseren Ton mit einem Hauch von Vibrato hat eine natürliche Süße und Klarheit. Sie trifft mühelos hohe Töne und ihre Verwendung von Belting-Techniken verleiht ihren gesanglichen Darbietungen enorme Kraft.

Merkmale von Dolly Partons Stimme

Der Stimmumfang von Dolly Parton ist mit einem Umfang von 3 Oktaven beeindruckend. Ihre tiefste Note ist F#3 und ihre höchste Note ist G6. Sie singt oft im Sopranbereich, bewegt sich aber auch gerne im Altbereich.

Eines der bemerkenswertesten Dinge an Dolly Partons Gesang ist ihre Kontrolle und Präzision. Sie hat ein großartiges Gespür für Phrasierung und Dynamik und verwendet subtile Änderungen in Lautstärke und Tonhöhe, um in ihren Darbietungen eine emotionale Wirkung zu erzielen. Kurze Fall-Offs am Ende einer Phrase, dezenter Vocal Fry und delikates Vibrato verleihen ihrem Gesang Reichtum und Tiefe.

Dolly Partons charakteristischer Stil umfasst eine Mischung aus Country-, Bluegrass- und Pop-Elementen, die dazu beigetragen haben, sie zu einer der bekanntesten Stimmen in der Musikwelt zu machen. Sie hat ein Händchen für das Erzählen von Geschichten und singt oft über Liebe, Kummer und das Leben im ländlichen Amerika.

Einige der beeindruckendsten Gesangsdarbietungen von Dolly Parton sind in Songs wie „I Will Always Love You“, „Jolene“, „Coat of Many Colors“ und „9 to 5“ zu hören. Diese Songs zeigen ihren Stimmumfang, ihre Kontrolle und ihre emotionale Tiefe. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Dolly Parton trotz ihrer Bekanntheit aus gesanglicher Perspektive oft unterschätzt wird. In dieser Hinsicht nimmt sie eine ähnliche Stellung ein wie Paul McCartney. Beide konnten anspruchsvolle, gefühlvollen Gesang abliefern ohne dabei je antrainiert oder künstlich zu wirken.

4. Aretha Franklin

„Queen of Soul“ Aretha Franklin im Jahr 1968

Aretha Franklin wurde am 25. März 1942 in Memphis, Tennessee, geboren. Sie begann schon früh mit dem Singen und wurde von ihrem Vater, einem Baptistenprediger, der auch Gospelsänger war, stark beeinflusst. Franklins Familie zog in jungen Jahren nach Detroit und sie begann im Kirchenchor ihres Vaters zu singen. Sie lernte in dieser Zeit auch Klavier spielen und begann schließlich in ihren späten Teenagerjahren weltliche Musik zu singen.

Franklin veröffentlichte 1956 ihr erstes Album „Songs of Faith“, das ihre kraftvolle und gefühlvolle Gospelstimme bereits gut zur Geltung brachte. Sie unterschrieb 1960 bei Columbia Records und veröffentlichte mehrere Alben, aber erst als sie 1967 bei Atlantic Records unterkam, hatte sie kommerziellen Erfolg. Ihre Hits wie „Respect“, „Chain of Fools“ und „Think“ wurden zu Hymnen für die Bürgerrechtsbewegung und festigten ihren Status als „Queen of Soul“.

Franklins Errungenschaften sind zahlreich. Sie gewann 18 Grammy Awards und wurde als erste Frau in die Rock and Roll Hall of Fame aufgenommen. Sie erhielt auch die Presidential Medal of Freedom, die höchste zivile Auszeichnung in den Vereinigten Staaten.

Was Franklins Gesang besonders macht, ist ihre kraftvolle Stimme, die sowohl als „temperamentvoll“ als auch als „roh“ beschrieben wurde. Sie hatte eine unglaubliche Bandbreite, sowie ein große Range, und ihr emotionaler Stil machte sie zu einer der ikonischsten Sängerinnen aller Zeiten.

Franklins Gesangstechnik

Franklins Sound ist vor allem eins: pure Gefühle. Ihr Stimmumfang reichte über mehr als 4 Oktaven – von einem sehr niedrigen F#2 bis zu einem hohen G#6, und sie war dafür bekannt, vor allem im Mezzosopranbereich zu singen. Sie beherrschte den Belting-Stil, konnte aber auch leise und zart singen, wenn Songs dies erforderten.

Repräsentative Songs, die Franklins beeindruckendste Gesangsdarbietungen zeigen, sind „Respect“, „Chain of Fools“, „Think“, „A Natural Woman“ und „I Say a Little Prayer“.

Zusammenfassend ist Aretha Franklin eine der größten modernen Sängerinnen aller Zeiten. Ihre kraftvolle und emotionale Stimme, kombiniert mit ihrer unglaublichen Reichweite und ihrem technischen Können, machte sie zu einer Ikone in der Musikindustrie. Sie wird für immer als „Queen of Soul“ in Erinnerung bleiben, und ihre Musik wird die Menschen auch in den kommenden Generationen inspirieren und bewegen.


5. Janis Joplin

Rockröhre Janis Joplin 1969

Als Vocal Coach ist Janis Joplin eine meiner absoluten Lieblingssängerinnen. Joplin wurde 1943 in Port Arthur, Texas, geboren und begann in ihren frühen Zwanzigern öffentlich zu singen. Sie erlangte schnell einen guten Ruf für ihre einzigartige und kraftvolle Stimme, die von Blues-, Soul- und Rockmusik beeinflusst wurde.

Joplins erster großer Erfolg kam mit der Veröffentlichung ihres Debütalbums „Big Brother and the Holding Company“ im Jahr 1967. Ihre unverwechselbare Reibeisen-Stimme und ihre rohen, emotionalen Auftritte heben sie in einer von Männern dominierten Branche hervor. Joplins Gesangsstil zeichnete sich durch ihre intensive Energie, ihren kratzigen Ton und ihre Echtheit aus.

Joplins Gesangstechnik

Janis Joplin konnte mit Leichtigkeit hohe, kräftige Töne singen. Ihr Tonumfang wurde auf etwa dreieinhalb Oktaven geschätzt. Das ist für eine Frau sicherlich nicht überdurchschnittlich, doch Joplin konnte über ihren gesamten Tonumfang mit Energie und Präzision singen.

Eine der bemerkenswertesten Techniken, die Joplin in ihrem Gesang verwendete, war die Vielzahl von Gesangseffekten. Growls, Screams und Schluchzer, halfen ihr, die rohen Emotionen in ihrer Musik besser auszudrücken.

Darüber hinaus setzt sich Janis Joplin von vielen anderen Sängern und Sängerinnen mit einem recht schnellen, leichten Vibrato ab. Dadurch bekommt ihr Gesang eine besondere Tiefe und wirkt trotz ihres rauen Tons immer sehr musikalisch.


Joplins kraftvolle Stimme klingt unabhängig vom Genre immer ein wenig nach Country – entsprechend ihrer Herkunft. Nicht zuletzt deshalb werden gewisse Heimatgefühle, Sehnsüchte geweckt, wenn man ihr nur wenige Sekunden zuhört.

So oder so, ihre Musik inspiriert bis heute Generationen von Musikern. Ihr gefühlvoller, bluesiger Ton mit Rock vermischt ergibt einen einzigartigen Cocktail.

Einige ihrer beeindruckendsten Gesangsdarbietungen sind in Songs wie „Piece of My Heart“, „Ball and Chain“, „Mercedes Benz“, oder „Me And Bobby Gee“zu hören.


6. Stevie Nicks

Kultsängerin Stevie Nicks 1977

Stevie Nicks ausdrucksstarke Stimme fasziniert seit Jahrzehnten das Publikum auf der ganzen Welt. Als Gesangslehrer bin ich immer wieder beeindruckt von ihrem natürlichen Talent und der Art und Weise, wie sie ihre Stimme einsetzt. Aber was macht sie zu so einer besonderen Künstlerin?

Stevie Nicks wurde 1948 in Phoenix, Arizona, geboren. Sie begann schon in jungen Jahren zu singen und war stark von der Musik der 60er und 70er Jahre beeinflusst. Nicks begann ihre Karriere als Sängerin und Songwriterin bei der Band Fleetwood Mac, der sie 1975 beitrat. Das Album „Rumours“ der Band war ein unfassbar großer kommerzieller Erfolg, und Nicks Auftritte auf Tracks wie „Dreams“ und „Gold Dust Woman“ trug dazu bei, ihren Status als eine der größten Rocksängerinnen aller Zeiten zu festigen.

Nicks veröffentlichte 1981 ihr erstes Soloalbum „Bella Donna“. Das Album war ebenfalls ein kommerzieller Erfolg und enthielt die Hitsingle „Edge of Seventeen“. Ihre Solokarriere florierte in den 80er und 90er Jahren weiter. Sie tourte und veröffentlichte Alben bis weit in die 2000er Jahre.

Was Nicks Gesang so besonders macht, ist die Art und Weise, wie sie ihre beißende, heisere Stimme mit klaren, röhrenden Tönen kombiniert. Dabei setzt sie ein einzigartiges, intensives Vibrato ein und transportiert die Botschaft eines Songs mit einer herausragenden erzählerischen Qualität.

Stevie Nicks Gesangstechnik

Nicks Stimme liegt typischerweise im Altbereich mit einem warmen und reichhaltigen Timbre. Einerseits klingt ihre Stimme wenn sie will scharf, kantig, verzerrt und unheimlich sexy. Andererseits spielt sie aber auch gekonnt mit sehr klaren, glatten Belting-Tönen im oberen-mittleren Bereich einer Mezzosopran, schafft es also immer eine intensive Stabilität im Ton aufrechtzuerhalten. Diese Kombination ist unwiderstehlich und verleiht ihre eine große stimmliche Flexibilität.

Unter den Gesangseffekten sticht Nicks Vibrato heraus, das so viel Spannung und Drama hat, dass es sich beinahe wie ein elektronischer Effekt anhört. Ihr Vibrato hat eine recht schnelle Frequenz und gibt ihrer Stimme die Theatralik eines Musicals.

Eine weitere Auffälligkeit ihrer Technik ist die Dynamik. Kleine Anhebungen der Lautstärke oder der Modulation ihrer Stimme genügen ihr um augenblicklich die Intensität ihrer Performance zu steigern.

Anspieltipps für den Gesang von Stevie Nicks

Repräsentative Songs, die Nicks beeindruckende Gesangsdarbietungen zeigen, sind „Landslide“, „Rhiannon“, „Gold Dust Woman“ und natürlich der große Hit „Edge of Seventeen“. In diesen Songs zeigt sie ihre einzigartige Stimme und ihre Fähigkeit, tiefe Emotionen durch ihren Gesang zu vermitteln.

7. Bonnie Tyler

Die walisische Sängerin Bonnie Tyler 2016

Bonnie Tyler ist eine walisische Sängerin, die für ihre unverwechselbare kratzige Stimme und ihre kraftvollen Gesangsdarbietungen bekannt ist. Geboren am 8. Juni 1951 in Skewen, Wales, begann Tyler schon in jungen Jahren öffentlich zu singen. Sie wurde in den 1970er und 1980er Jahren mit Hits wie „Total Eclipse of the Heart“ und „Holding Out for a Hero“ berühmt.

Tylers Gesang zeichnet sich durch ihren heiseren und kratzigen Klang aus, den sie in jungen Jahren durch das Singen in Kneipen und Clubs entwickelt hat. Ihre Stimme ist ausdrucksstark und in der Lage, ein breites Spektrum an Emotionen zu vermitteln. Sie ist bekannt für ihr kraftvolles Belting und ihre lang gehaltenen Töne. Häufig lässt sie diese mit einem schönen Vibrato am Ende von Phrasen ausklingen. Ihr Gesang zeichnet sich auch durch seine dynamische Bandbreite aus, die sich nahtlos von sanft und zart zu laut und explosiv bewegt.

Gesangstechnik von Bonnie Tyler

Eine der Gesangstechniken, für die Tyler bekannt ist, ist ihre markante Bruststimme, die ihrer Stimme einen tieferen, vielschichtigen Klang verleiht. Sie hat einen gut ausgebildeten Support, was es ihr ermöglicht, lange Töne zu halten ohne ihre Stimme zu belasten. Darüber hinaus verwendet Tyler Vocal-Effekte wie Growls, Shouts und Glottisschläge, um ihrem Gesang zusätzlich Textur zu geben.

Insgesamt klingt die Stimme von Bonnie Tyler auf den ersten Blick „kaputt“, was sie aber nicht ist. Stimmanatomisch schließen ihre Stimmlippen zwar sicher nicht immer 100%, aber ihre Atemtechnik und ihre Projektion sprechen für sich. Außerdem sind „Fehler“ oftmals genau das, was von den Hörern in der Kunst geschätzt wird. Ihre brüchige Stimme bei gehaltenen Noten klingt manchmal beinahe wie ein Akkord, mehrdimensional. Unverwechselbar.

Ihr Stimmumfang wird auf etwa drei Oktaven geschätzt. Sie singt hauptsächlich in der Mittelstimme, wobei ihre Bruststimme dominiert. Sie verwendet auch viel Vibrato, besonders am Ende von Phrasen, um ihrem Gesang eine musikalischere, lebhaftere Struktur zu geben.

Einige von Tylers beeindruckendsten Gesangsdarbietungen sind „Total Eclipse of the Heart“, „Holding Out for a Hero“ und „It’s a Heartache“. In „Total Eclipse of the Heart“ zeigt sie ihre dynamische Bandbreite und bewegt sich von einem sanften, fast geflüsterten Ton in den Strophen zu einem kraftvollen, bissigen Refrain. In „Holding Out for a Hero“ verwendet Tyler exemplarische Atemkontrolle, um die langen, kraftvollen Töne im Refrain aufrechtzuerhalten. Und in „It’s a Heartache“ demonstriert sie ihre Fähigkeit, Emotionen mit ihrer Stimme auszudrücken.

8. Mariah Carey

Die virtuose „Popdiva“ Mariah Carey

Mariah Carey ist eine der spektakulärsten Pop- und R ’n‘ B-Sängerinnen aller Zeiten, mit einer Karriere, die sich über drei Jahrzehnte erstreckt. Sie wurde am 27. März 1969 in Huntington, New York, geboren und begann schon in jungen Jahren zu singen. Ihr einzigartiger Stimmumfang und ihre strahlende und kraftvolle Stimme machten sie schnell zu einer herausragenden Sängerin in der Branche, und sie wurde bekannt für ihre hohen Töne und ihre atemberaubenden Koloraturen.

Careys erstes Album „Mariah Carey“ wurde 1990 veröffentlicht und entwickelte sich schnell zu einem kommerziellen Erfolg, der ihre Karriere als Superstar einläutete. Seitdem hat sie viele weitere Alben und Chartstürmer veröffentlicht, darunter „Hero“, „Fantasy“ und „We Belong Together“.

Eigenheiten in Mariah Careys Gesang

Was Careys Gesang besonders macht, ist ihr unglaublicher Stimmumfang, der sich über fünf Oktaven von G2 bis G7 erstreckt. Sie ist besonders bekannt für ihre virtuose Verwendung des Pfeifregisters, das es ihr ermöglicht, unglaublich hohe Töne zu treffen, von denen die meisten Sängerinnen nur träumen können. Ihre Fähigkeit, nahtlos zwischen ihrer Bruststimme, ihrer Kopfstimme und ihrem Pfeifregister zu wechseln, ist ein Beweis für ihr technisches Vermögen als Sängerin.

Careys charakteristische Gesangstechnik beinhaltet die Verwendung von Vocal Runs bzw. Koloraturen, um ihre Gesangslinien zu verschönern. Bei dieser Technik werden mehrere Töne auf einer einzigen Silbe über schnelle Abfolgen verschiedener Noten gesungen, wodurch ein fließender, dekorativer Effekt entsteht. Ihre Beherrschung dieser Technik ist bemerkenswert, und sie ist zu ihrem charakteristischen Merkmal geworden.

Neben ihrem Stimmumfang und ihrem Koloraturen ist Carey auch für ihre Verwendung von Stimmeffekten wie Vibrato und Falsett bekannt. Ihre Fähigkeit, diese Techniken im Rahmen eines unterhaltenden Pop-Songs so einzusetzen, dass die emotionale Wirkung der Songs verstärkt wird, ist ein Beweis für ihre Kunstfertigkeit.

Insgesamt hat Mariah Careys Gesang sie zu einer der größten Sängerinnen aller Zeiten gemacht. Ihre unglaubliche Range, Stimmkontrolle und ihr einzigartiges Melisma haben sie von ihren Kollegen abgehoben, und ihre Musik unterhält weiterhin das Publikum auf der ganzen Welt, obschon auffällig wenige ihrer Songs wirklich als Komposition überzeugen. Es war schon immer ihre Stimme, die überzeugte.

Einige ihrer beeindruckendsten Gesangsdarbietungen sind in Songs wie „Vision of Love“, „Emotions“ und „One Sweet Day“ zu hören.

9. Pat Benatar

Pat Benatar 2007

Pat Benatar ist eine legendäre amerikanische Sängerin, Songwriterin und vierfache Grammy-Preisträgerin, die in den 1980er Jahren mit ihrem kraftvollen Gesang und eingängigen Rockmelodien berühmt wurde. In diesem Artikel untersuchen wir die Schlüsselaspekte ihres Gesangsstils und was sie zu einer der größten Sängerinnen ihrer Zeit gemacht hat.

Benatar wurde 1953 in Brooklyn, New York, geboren und begann als Teenager öffentlich zu singen und erwarb sich schnell einen Ruf als talentierter Performer. 1979 veröffentlichte sie ihr Debütalbum „In the Heat of the Night“, das Hits wie „Heartbreaker“ und „We Live for Love“ hervorbrachte.

Eines der bemerkenswertesten Dinge an Pat Benatars Gesangsstil ist ihre Mischung aus Rotzigkeit und Kraft als auch Kontrolle in ihrem Gesang zu kombinieren. Ihre Stimme hat eine starke, dominierende Qualität, die selbst E-Gitarren lastige Rockmusik durchdringen kann, aber sie kann sie bei Bedarf auch zurücknehmen und mit einem sehr feinen gefühlvollen Ansatz singen.

Merkmale in Pat Benatars Gesang

Benatars Stimmumfang ist beeindruckend und reicht von einer tiefen Alt- bis zu einer mittleren Sopranstimme. Sie ist bekannt für ihre Belting-Fähigkeiten und kann einige unglaublich hohe Töne treffen, besonders in ihren früheren Aufnahmen. Ihre beeindruckendsten Töne sind in ihrer Bruststimme, in der sie einen für Frauen untypischen rustikalen Sound erzeugt.

Überhaupt schafft es Benatar mit einer punkigen Attitüde abrzurocken und gleichzeitig eine poppig-süße Note nicht abhanden kommen zu lassen. Sie spielt mit ihrer dreckigen Seite – und kann so die Aufmerksamkeit des Hörers immer wieder neu auf den Song lenken.

Einzelne Silben werden von Pat Benatar durch eine ratternde Verzerrung akzentuiert und sind eine willkommene Abwechslung in den eingängigen Pop/Rock-Songs.

Ihr Einsatz von Vibrato ist ebenfalls sehr musikalisch. Weder zu starke Ausschläge, noch zu schwach. Ihr Vibrato bildet eine natürliche Einheit mit ihren Melodien.

Der Operncharakter ihrer Musik erinnert mitunter an Meat Loaf, was nicht zuletzt an Benatars stetiger Intensität liegt, sie gibt die Spannung nie ganz auf.

Ihre Fähigkeit, Hardrock mit Pop-Sensibilität zu verbinden, war ein Schlüsselfaktor für ihren Erfolg und hat viele Sänger beeinflusst, die nach ihr kamen.

Anspieltipps

Einige ihrer beeindruckendsten Gesangsdarbietungen sind in Songs wie „Heartbreaker“, „Love is a Battlefield“ und „Invincible“ zu hören. Diese Tracks demonstrieren ihre Fähigkeit, kraftvolle Töne zu schmettern und gleichzeitig eine kontrollierte und nuancierte Herangehensweise an ihren Gesang beizubehalten.

10. Celine Dion

Celine Dion 2008

Celine Dion ist eine der bekanntesten Sängerinnen aller Zeiten, bekannt für ihre gellende und brillante Stimme. Sie wurde 1968 in Charlemagne, Quebec, Kanada, geboren. Dion begann schon in jungen Jahren zu singen und trat bereits als Teenager öffentlich als Sängerin auf. Ihr erstes Album veröffentlichte sie 1981, doch erst Anfang der 1990er Jahre erlangte sie mit Hits wie „The Power of Love“ und „My Heart Will Go On“ Weltruhm, was sicher auch durch den Blockbuster Titanic von James Cameron möglich wurde.

Was Celines Gesang besonders macht, ist ihr konsistenter, strahlender Klang, ihre saubere Intonation und die Fähigkeit Noten sehr lange zu halten. Sie ist auch in der Lage hauchig zu singen und ein sanft zittriges Vibrato zu integrieren, dass ihrem Gesang ein gewisses Pathos gibt. Celine Dion kann mühelos zwischen ihrer Brust- und Mittelstimme und ihrer Kopfstimme wechseln, was ihr einen beeindruckenden Stimmumfang von fünf Oktaven verleiht. Ihr Gesang zeichnet sich durch ihre emotionale Intensität und eine Sehnsucht aus, die Gefühle von Liebe und Verlust auslöst.

Celines Gesangstechniken

Ihre Gesangstechniken sind typisch für klassisch ausgebildete Sänger, mit Fokus auf richtige Atmung, Körperhaltung und Resonanz. Mit ihrem schnell fluktuierenden Vibrato, und kurzen maßvollen Koloraturen gelingt es ihr der Melodie Tiefe zu verleihen.

Was auch immer die genauen Gründe sein mögen – mit ihrer Stimme hat sie die undefinierbare Fähigkeit, Menschen durch die Musik zum Weinen zu bringen.

Celines Stimmumfang umfasst bis zu 4 Oktaven und reicht von der tiefen Note F#3 bis zur hohen Note G#7, wobei ihre Tessitur im Mezzosopranbereich liegt. Sie singt oft mit ihrer Kopfstimme, was ihre Range nach oben hin mit Leichtigkeit erweitert, bleibt aber vor allem durch Belting im mittleren Bereich ihres Stimmumfangs im Gedächtnis. Kaum eine Sängerin ist in der Lage so klar, rein und glockenartig zu singen ohne dabei an Timbre und Wiedererkennbarkeit einzubüßen.

Celine verwendet auch eine Vielzahl von Stimmeffekten, um ihrem Gesang Ausdruck zu geben, darunter dynamischer Kontrast, Glissando und Vibrato. Auffällig sind auch ihre zahlreichen Kiekser, das heißt kurze, scheinbar zufällige Registersprünge in die Kopfstimme – vergleichbar mit dem Jodeln – die sie gerne an Wortendungen einbaut. Dion ist also nicht einfach ein klassische Sängerin – sie hat in ihren Stil einige spezielle Poptechniken integriert.

Beispielhafte Songs von Celine Dion

Einige der beeindruckendsten Gesangsdarbietungen von Celine sind „My Heart Will Go On“, „All By Myself“, „The Power of Love“ und „It’s All Coming Back to Me Now“. Diese Songs zeigen ihre unglaubliche Bandbreite und emotionale Intensität und sind ein Beweis für ihren Status als eine der größten Sängerinnen aller Zeiten.

11. Etta James

Etta James im Studio

Etta James war eine amerikanische Singer-Songwriterin, die für ihre soulige und kraftvolle Stimme bekannt war. Jamesetta Hawkins wurde 1938 in Los Angeles, Kalifornien, geboren und begann schon in jungen Jahren im Kirchenchor zu singen. Ihr früher Kontakt mit Gospelmusik beeinflusste ihre spätere Arbeit und half ihr, ihren unverwechselbaren Gesangsstil zu entwickeln.

James begann ihre Karriere Ende der 1950er Jahre mit der Aufnahme ihres ersten Albums „At Last!“ im Jahr 1960. Sie war eine Pionierin der R&B-Musik, und ihre kraftvolle Stimme definierte ein ganzes Genre. Ihre Musik befasste sich oft mit Themen wie Liebe, Herzschmerz und dem Kampf um persönliche Freiheit.

Gesangstechniken, die typisch für Etta James sind

Einer der bemerkenswertesten Aspekte von James‘ Gesang war ihr röhrendes und warmes Timbre.

Ihre Stimme hat eine unverkennbare Patina und konnte spontan explodieren, von tiefen, entspannten Basstönen hoch zu kreischenden Belting-Noten. Ihre langen, kraftvoll gehaltenen Töne tun ihr Übriges um den Hörer zu fesseln.

Die ausdrucksstarke Qualität ihrer Stimme steht auch in Zusammenhang mit ihrem weichen, dezenten Vibrato, ihrer schwärmerischen Grundtonalität und den vielen subtilen Gesangsläufen und Riffs die sie in ihre Interpretationen integrierte. Ihre Koloraturen sind so raffiniert und lebendig, dass einem der Atem stockt.

Sie war dementsprechend auch bekannt für ihr großartiges Improvisationstalent, ohne das solche Riffs nicht denkbar wären.

Der Stimmumfang von Etta James umfasste 3-4 Oktaven, was es ihr ermöglichte, sowohl hohe als auch tiefe Töne nach Belieben kreativ einzusetzen. Wer ihre warme Mezzosopran Stimme hört vergisst gänzlich, welches Tonspektrum sie abdeckt. Denn jeder Ton trieft vor Gefühl und so übersieht man, mit welcher Leichtigkeit sie in hohe Gefilde explodieren konnte.

Die Beiträge von Etta James zur R&B-Musik waren von unschätzbarem Wert. Sie trug dazu bei, Pionierarbeit für das Genre zu leisten und Barrieren für andere afroamerikanische Musiker abzubauen. Ihr unverwechselbarer Gesangsstil beeinflusste viele Generationen von Künstlern.

Repräsentative Songs, die die beeindruckende Stimme von Etta James zeigen

„At Last“ – Diese klassische Ballade ist vielleicht James‘ bekanntestes Lied und zeigt ihren schwärmerischen Sound, der von packenden, kraftvollen Tönen durchbrochen wird.

„I’d Rather Go Blind“ – Diese kraftvolle und gefühlvolle Ballade ist ein Paradebeispiel für James‘ Fähigkeit, Gesangsläufe und Riffs zu improvisieren und lange, kraftvolle Töne auszuhalten.

„Something’s Got a Hold on Me“ – Dieser optimistische und energiegeladene Song ist ein großartiges Beispiel für James‘ Fähigkeit, Freude und Leidenschaft durch ihren Gesang zu vermitteln, während sie gleichzeitig ihren charakteristischen gefühlvollen Stil beibehält.

12. Sia

Extravagant: Sia Furler live in Boston 2016

Sia ist eine australische Sängerin und Songwriterin, die für ihren modernen, exzentrischen Stil bekannt ist. Sie wurde am 18. Dezember 1975 in Adelaide, Australien, geboren und begann ihre Karriere als Sängerin in den frühen 2000er Jahren. Sias Gesangskarriere nahm richtig Fahrt auf, nachdem sie 2011 mit David Guetta an dem Hit „Titanium“ zusammengearbeitet hatte.

Was Sias Gesang besonders macht, ist ihre unglaubliche Bandbreite und Power. Ihr Gesangsstil wird oft als gefühlvoll und emotional charakterisiert. Sias einzigartige Gesangstechnik beinhaltet viel Luft in ihrem Gesang, was ihrer Stimme eine gehauchte Qualität verleiht, sowie eine unfassbare Intensität bei den höchsten Tönen. Perfekt um starke Gefühle und Leidenschaft zu vermitteln.

Sias Gesangstechnik

Ihr Stimmumfang ist beeindruckend und erstreckt sich über mehr als drei Oktaven. Ihre tiefste Note ist ein B2 und ihre höchste Note ist ein C#6. Sie singt am liebsten im Mezzosopranbereich und verwendet in ihrem Gesang oft eine Mischung aus Brust- und Kopfstimme. Ihr Gesangsmodus ist normalerweise die volle Stimme, obwohl sie auch Falsett- und Pfeiftöne für Effekte verwendet. Während ihr de facto Tonumfang groß aber nicht spektakulär ist, ist es die Art und Weise wie sie hohe Töne singt schon. Sie weicht nicht prinzipiell in eine leichter zu singende Kopfstimme aus, sondern traut sich in extremen Lagen zu ein kräftiges Belting auszupacken, das seines gleichen sucht.

Einer von Sias Markenzeichen für Gesangseffekte ist ihre Verwendung von kurzen, kompakten Gesangsläufen und Riffs. Dies sind melodische Phrasen, die eine schnelle Reihe von Noten beinhalten. Sias Gesangsläufe sind bekannt für ihre Genauigkeit und emotionale Wirkung und sind ein wesentlicher Bestandteil ihres Stils.

Ihr Vibrato ist ebenfalls sehr eigenwillig: Während häufig ein Vibrato mit einer Geschwindigkeit von 6 Hz als ideal angesehen wird, ist Sias Vibrato deutlich langsamer und liegt ca. bei 3-4 Wiederholungen in der Sekunde. So wirkt ihre Stimme noch interessanter und moderner.

Quakende, schrille und kratzige Klänge vervollständigen das Bild einer innovativen Sängerin, die sich in einer Grauzone zwischen Genie und Wahnsinn bewegt.

Exemplarische Songs von Sia

Einige von Sias beeindruckendsten Gesangsdarbietungen finden sich in ihren Hits wie „Chandelier“, „Elastic Heart“, „Cheap Thrills“ und „Titanium“. In „Chandelier“ zeigt Sia ihre kraftvolle Stimme und emotionale Intensität bei hohen Tönen, während sie in „Elastic Heart“ gleichermaßen ihre aggressive, experimentelle Seite zeigt – eine Darbietung voller Nuancen und Dynamik – also auch viel Gefühl. „Cheap Thrills“ hebt Sias Fähigkeit hervor, exzentrische Klänge zu kreieren, als auch kurze prägnante Gesangsläufe einzusetzen, um einem Song das gewisse Etwas zu verleihen. „Titanium“ wiederum, vielleicht der bekannteste Titel von Sia, beeindruckt durch eine unglaubliche Range.

Insgesamt ist Sia aufgrund ihres unglaublichen Stimmumfangs, ihrer emotionalen Intensität und ihres einzigartigen Stils eine der größten modernen Sängerinnen. Ihre Fähigkeit, Emotionen durch ihre Stimme zu vermitteln, ist unübertroffen, und ihre Verwendung von Gesangsläufen und Riffs verleiht ihrem Gesang ein einzigartiges Flair. Ob Balladen oder fröhliche Popsongs, Sias Stimme ist ein kraftvolles Instrument, das Fans auf der ganzen Welt inspiriert.

13. Alannah Myles

Alannah Myles 2007

Alannah Myles ist eine kanadische Sängerin, Songwriterin und Musikerin, die 1989 mit ihrem Hit „Black Velvet“ berühmt wurde. Sie wurde am 25. Dezember 1958 in Toronto, Kanada, geboren. Myles begann im Alter von 12 Jahren öffentlich zu singen, und als sie 19 war, trat sie bereits in Clubs und Bars in ganz Kanada auf.

Myles veröffentlichte 1989 ihr Debütalbum, das die Hitsingle „Black Velvet“ enthielt. Der Song handelt von Elvis Presleys Leben und spielt auf die Tatsache an, dass dieser ein Haarfärbemittel namens Black Velvet verwendete und überdies häufig auf schwarzen Samtleinwänden portraitiert wurde. Der Song erreichte schon bald Platz eins der Billboard Hot 100-Charts. Myles gewann 1991 für das Lied einen Grammy Award für die beste weibliche Rock-Gesangsdarbietung.

Eines der Dinge, die Myles‘ Gesang besonders machen, ist ihr unverwechselbares Timbre, das eine Kombination aus rau und weich ist. Sie hat eine ebenso kratzige und wie sanfte Stimme, die es ihr ermöglicht in vielen Farben zu singen. Ihr Gesangsstil wird oft als bluesiger Rock mit Einflüssen aus Jazz, Soul und Funk beschrieben.

Eigenheiten der Stimme von Alannah Myles

Myles‘ Gesangstechnik ist im Blues und Rock verwurzelt. Sie verwendet oft Vibrato, Slides und Growls, um ihren Gesang aufregender zu machen. Myles ist auch bekannt für eine großartige Atemkontrolle, die es ihr ermöglicht, lange Noten zu halten und Phrasen zu halten.

Myles‘ Sound ist kraftvoll, grobkörnig, was zur emotionalen Wirkung ihrer Songs beiträgt. Ihr Stimmumfang ist beeindruckend, wobei ihre Tessitur im Bereich einer Mezzosopran liegt.

Sie singt oft in den Registern der Mittel- und Kopfstimme, wodurch sie einen weichen und ausgewogenen Klang erzielt, vor allem in sanften Parts.

Eine Eigenheit ihres Stils sind auch gefühlvolle und hauchig-zarte Verse, die häufig durch Refrains mit einer „in-your-face“-Attitüde kontrastiert werden. Diese Dynamik zeichnet ihren Gesang aus.

Einige der beeindruckendsten Gesangsdarbietungen von Myles sind „Black Velvet“, „Love Is“ und „Song Instead Of A Kiss“. Diese Songs zeigen ihre Bandbreite, Kraft und emotionale Ausdruckskraft.

Nina Simone 1965

14. Nina Simone

Nina Simone war eine legendäre Sängerin, Songwriterin und Pianistin, die 1933 als Eunice Waymon in Tryon, North Carolina, geboren wurde. Sie begann im Alter von 12 Jahren öffentlich zu singen und studierte anschließend klassisches Klavier an der Juilliard School in New York City. Simone veröffentlichte 1958 ihr erstes Album und wurde bekannt für ihren einzigartigen voluminösen Gesangsstil, der Elemente aus Jazz, Blues und Soul vermischte, um einen ganz eigenen Sound zu kreieren.

Simones Gesang war etwas Besonderes, weil sie mit ihrer Stimme eine Reihe von Emotionen vermitteln konnte, von Schmerz und Herzschmerz bis hin zu Freude und Jubel. Sie war bekannt für ihre kraftvolle, resonante Altstimme, die zu unglaublichen Höhen aufsteigen und auch in die tieferen Lagen glänzen konnte. Ihr Gesangsstil war geprägt von einer einzigartigen Phrasierung und der Bereitschaft, mit verschiedenen Gesangstechniken zu experimentieren.

Nina Simone Gesangstechniken

Eine der typischsten Gesangstechniken, die Simone anwandte, war das Vibrato, in ihrem Fall eine schnelle Variation der Tonhöhe, die ihrer Stimme eine unorthodoxe Qualität verlieh. Sie verwendete auch häufig Koloraturen, eine Technik, bei der eine Silbe über mehrere Noten gedehnt wird. Dies gab ihrem Gesang ein meist improvisatorisches Gefühl, als würde sie die Melodie spontan erfinden.

Simone konnte technische Virtuosität mit emotionaler Tiefe zu verbinden. Sie war gleichermaßen zu Hause, wenn sie herzzerreißende Balladen oder schnelle, bluesige Nummern sang. Ihr Sound zeichnete sich durch eine tiefe, gefühlvolle Resonanz und die Bereitschaft aus, mit ihrer Stimme zu experimentieren und ihre gesamte Bandbreite an Texturen und Farben zu erkunden.

In Bezug auf den Stimmumfang war Nina Simone für ihre warme Altstimme bekannt, die einen Umfang von etwa drei Oktaven hatte. Ihre tiefsten Töne konnten zu einem satten, dunklen Alt abfallen, der intuitiv eher einem Mann zugeordnet wird, während ihre höchsten Töne zu einem durchdringenden, fast opernhaften Mezzosopran emporsteigen konnten. Sie sang normalerweise in einem modalen Register mit einem satten, warmen Ton, der sofort erkennbar war.

Simone war auch bekannt für ihren Einsatz von Gesangseffekten wie Growls, Shouts und Schluchzern, die zur Intensität und Rohheit ihres Gesangs beitrugen. Sie konnte allein durch ihre Stimme besondere Kunst kreieren und das machte sie zu einer der größten modernen Sängerinnen aller Zeiten.

Repräsentative Songs

Einige repräsentative Songs, die Nina Simones beeindruckendste Gesangsdarbietungen zeigen, sind „I Put a Spell on You“, „Sinnerman“, „Feeling Good“, „Don’t Let Me Be Misunderstood“ und „Ain’t Got No, I Got Life“. Diese Songs zeigen ihre unglaubliche Bandbreite, ihren Einsatz von Vibrato und Koloraturen und ihre Fähigkeit, starke Emotionen durch ihre Stimme zu vermitteln.

15. Gladys Knight

Gladys Knight 1974

Knight wurde am 28. Mai 1944 in Atlanta, Georgia, geboren und begann im zarten Alter von vier Jahren öffentlich zu singen. 1952 gründete sie mit ihrem Bruder Merald und den Cousins ​​William und Eleanor Guest ihre erste Gesangsgruppe, die Pips, und sie wurden zu einer der erfolgreichsten Soul/R&B-Gruppen aller Zeiten.

Knight veröffentlichte 1978 ihr erstes Album mit dem Titel „Miss Gladys Knight“ und hat seitdem im Laufe ihrer illustren Karriere über 40 Alben veröffentlicht. Was ihren Gesang so besonders macht, ist ihre Fähigkeit, mühelos Soul, Gospel und R&B in ihre Darbietungen zu integrieren. Ihre Technik ist dafür bekannt, sehr gefühlvoll und leidenschaftlich zu sein, mit einem Schwerpunkt auf kraftvollen Belting und technisch anspruchsvollen Läufen bzw. Koloraturen.

Knight gilt aufgrund ihrer zeitlosen Stimme, ihrer Fähigkeit, sich mit ihrem Publikum zu verbinden, und ihrer Beiträge zu den Genres Soul und R&B als eine der größten modernen Sängerinnen. Ihr Sound zeichnet sich durch ihre satte und liebevolle Stimme aus.

Gladys Knight: Gesangstechniken

Ihr Stimmumfang reicht von B2 bis G5, in jungen Jahren reizte sie diese Range auch regelmäßig aus. Insgesamt liegt ihr Sweetspot aber im Altregister. Der Umfang ist nicht alles – es geht um die Art und Weise des Singens. Und die ist atemberaubend. Sie singt oft mit Bruststimme, ist aber auch bekannt für ihre Verwendung von gemischter Stimme und Falsett, um Kontrast und Dynamik zu erzeugen.

Etwas zugespitzt könnte man sagen, Gladys Knight klingt wie eine Mischung aus Whitney Houston und Tina Turner in tiefer Lage. Sie hat eine warmes, voluminöse Stimme, ein unglaubliches Gewicht im Ton – gleichzeitig ist sie aber in der Lage, interessante und schnelle Vocal Riffs einzubauen.

Knight modifiziert häufig Vokale und spielt mit verschiedenen Resonanzen und Klangfarben. Um einzelnen Wörtern mehr Intensität zu geben, nutzt sie manchmal Distortion mit den „falschen Stimmbändern“.

Bekannt ist ihr Gesang auch für resonante, lange Töne in mittlerer Lage, die sie sehr kraftvoll und konstant halten kann.

Gesangsdarbietungen von Gladys Knight

Eine der beeindruckendsten Gesangsdarbietungen von Knight ist ihr Cover von „Midnight Train to Georgia“, das ihren charakteristischen Gesangsstil voller Emotionen und Tiefe zeigt. Andere bemerkenswerte Songs, die ihren beeindruckenden Stimmumfang und ihre Kontrolle zeigen, sind „Neither One of Us“, „If I Were Your Woman“ und „I Heard It Through the Grapevine“.

16. Dusty Springfield

Dusty Springfield 1967

Dusty Springfield wurde am 16. April 1939 in West Hampstead, London, als Mary O’Brien geboren. Sie begann ihre Karriere Anfang der 1960er Jahre als Mitglied des Folk-Pop-Trios The Springfields, bevor sie eine Solokarriere startete.

Dusty Springfield machte sich schon in jungen Jahren mit ihren beeindruckenden stimmlichen Fähigkeiten einen Namen. Ihre erste Solo-Platte „I Only Want to Be with You“ wurde 1963 veröffentlicht und erreichte in Großbritannien die Spitze der Charts.

Merkmale des Gesangs von Dusty Springfield

Dusty Springfield war bekannt für ihre gefühlvolle, bluesige Stimme, die reich und vollmundig war. Sie hatte eine ausgezeichnete Atemkontrolle, die es ihr ermöglichte, Noten lange zu halten und Vibrato hinzuzufügen. Ihr Stimmumfang war eher durchschnittlich, doch sie konnte mit Leichtigkeit hohe Töne im Mezzosopran-Bereich treffen. Ihre Tessitur lag etwa zwischen G3 und G5.

Eine der typischen Gesangstechniken von Dusty Springfield war druckvolles Belting im Wechsel mit einem sanften erzählerischen Stimmsound. Ihre Songs klangen gefühlvoll, beinahe verletzlich und andererseits freudig, lebensbejahend. Diese Ambivalenz ist es, was ihre Songs unglaublich bewegend machte.

In mancherlei Hinsicht fällt Springfield dadurch auf, dass sie sich selten in Extremen verliert – ihr Vibrato ist eher flach, ihre hohe Lage findet meistens in der Kopfstimme statt, ihre Beltingtechnik ist selten mit Distortioneffekten versehen. Ihr Stimmsound ist ganz leicht rau, aber weit davon entfernt aufdringlich oder aggressiv zu sein. Genau diese Mäßigung im Ton, ermöglichte es ihr Pop, Soul und Blues mühelos zu mischen und einen Sound zu kreieren, der viele Menschen ansprach.

Dusty Springfield setzte folglich Stimmeffekte sparsam ein, ohne dabei expressive Dynamik zu kurz kommen zu lassen.

Einige der repräsentativsten Songs, die Dusty Springfields beeindruckende Gesangsdarbietungen zeigen, sind „Son of a Preacher Man“, „You Don’t Have to Say You Love Me“ und „The Look of Love“. Diese Songs demonstrieren ihre emotionale Kraft, ihre Fähigkeit, ihre Songs mit Soul und Blues zu erfüllen, und ihre ansprechende Tonalität und technische Kontrolle.

17. Amy Whinehouse

Amy Whinehouse 2007

Als Gesangstrainer habe ich die Techniken und Stile vieler legendärer Sänger studiert, und eine Künstlerin, die wirklich herausragt, ist die verstorbene Amy Winehouse. Winehouse ist für ihre einzigartige Stimme und ihren vom Jazz beeinflussten Stil bekannt und gilt weithin als eine der größten Sängerinnen ihrer Generation.

Amy Winehouse wurde am 14. September 1983 in London, England, geboren. Sie begann im Alter von 16 Jahren in einer Jazzband zu singen. Ihr Debütalbum „Frank“ wurde 2003 mit großem Erfolg veröffentlicht, aber erst ihr zweites Album – „Back to Black“ – katapultierte sie zu internationalem Ruhm. Mit seiner Mischung aus Soul-, R&B- und Jazz-Einflüssen brachte „Back to Black“ Winehouse fünf Grammy Awards ein und festigte ihren Platz als eine der talentiertesten und beliebtesten Sängerinnen ihrer Zeit.

Gesangstechniken von Amy Whinehouse

Einer der markantesten Aspekte von Winehouses Gesang war ihr Stimmumfang, der einem Contralto entspricht. Sie fühlte sich wohl im Bereich C3-E3, also ziemlich tief. In der Brust- und Mittelstimme kam sie bis zu einem D5, in der Kopfstimme sogar bis Es6. Besonders bemerkenswert war ihre tiefe und mittlere Lage mit einem satten Ton, der oft mit altehrwürdigen Jazzsängern verglichen wurde. Gleichzeitig fühlte sich Winehouse auch in ihren oberen Stimmlagen wohl. Sie verwendete oft eine feine Kopfstimme um ihre stimmlichen Möglichkeiten auszureizen.

Ein weiteres Schlüsselelement von Winehouses Gesang war die Verwendung von Vibrato. Winehouses Vibrato war subtil, eher langsam und dennoch kraftvoll und fügte ihrer ohnehin schon ausdrucksstarken Stimme zusätzliche Schattierungen hinzu.

Überdies hatte sie die Eigenart, Töne beinahe wie mit einem Kaugummi zu verschleifen, so dass viele nasale Resonanzen mitschwangen. Das ist ein Grund, warum sie so einen charakteristischen Sound hatte. Ihre Artikulation, ihre Phrasierung war extravagant. Doch mit keiner Technik lässt sich dieser Klang nachahmen ohne künstlich zu klingen. Amy Whinehouse schaffte den Spagat zwischen Natürlichkeit und Affektiertheit.

Egal, ob sie eine gefühlvolle Ballade hinlegte oder einem Popsong ein jazziges Riff hinzufügte – Winehouse brachte bei jeder Darbietung ihren einzigartigen Stil und ihre eigene soulige Sensibilität ein.

Zu Winehouses beeindruckendsten Gesangsdarbietungen zählen „Back to Black“, „Love Is a Losing Game“, „Rehab“ und „Valerie“. In jedem dieser Songs stellt Winehouse ihre Bandbreite, ihren „breiten“ Stimmsound, ihr Vibrato und ihre emotionale Tiefe unter Beweis.

18. Christina Aguilera

Christina Aguilera 2006

Christina Aguilera wurde am 18. Dezember 1980 in Staten Island, New York, USA, geboren. Sie begann schon in jungen Jahren zu singen und wurde in verschiedenen Musikrichtungen wie Jazz, Soul und R&B professionell ausgebildet. Ende der 1990er Jahre wurde Aguilera mit ihrer poppigen Hitsingle „Genie in a Bottle“ berühmt und veröffentlichte später mehrere erfolgreiche Alben.

Was Christina Aguileras Gesang besonders macht, ist ihre Powerstimme, ihr beeindruckender Stimmumfang und ihre Fähigkeit, intim und gefühlvoll zu singen. Sie wurde über massentaugliche Popmusik bekannt, entwickelte sich aber mehr und mehr in Richtung einer modernen Soul Queen.

Gesangstechnik von Christina Aguilera

Zu ihren Gesangstechniken gehören Vibrato, Belting und Falsett. Sie verfügt außerdem über eine hervorragende Atemkontrolle.

Einer der Gründe, warum Christina Aguilera als eine der größten modernen Sängerinnen gilt, ist ihre Fähigkeit, mit ihrer Stimme beinahe zu „schreien“ – ohne dabei unmusikalisch zu klingen. Sie hat eine rockige, offensive Attitüde, die sie spielerisch in die Popmusik integriert. Ihre gefühlvolle Stimme kann wiederum das Publikum zu Tränen rühren. Eine perfekte Mischung.

Der Stimmumfang von Christina Aguilera wird auf etwa vier Oktaven geschätzt, von C3 bis C7. Sie singt hauptsächlich im Mezzosopran-Bereich und kann auch einige hohe Töne im Sopran-Bereich treffen. Ihr Gesangsstil zeichnet sich durch ihr kraftvolles Belting, ihr überzeugendes Vibrato und ihre beeindruckenden Koloraturen bzw. Vocal Runs aus, die sie mit Präzision und Geschwindigkeit ausführt.

Was ihre hohen Noten angeht, beschreibt Aguilera ihren eigenen Gesang als schwarz-weiß. Manche Sänger und Sängerinnen singen hohe Töne in der Misch- oder Mittelstimme, in einem Zwischenregister. Sie selbst kennt nur 100% Power, oder sanftes Falsett. Ganz oder gar nicht.

Für manche Gesangslehrer wäre das ein Hinweis auf eine schlechte Technik. Doch sie hat eben ihren Stil gefunden und diesen reizt sie technisch auch virtuos aus. Es mag Sängerinnen geben, die noch mehr Zwischenstufen, mehr Nuancen haben. Aber Aguilera hat verschiedenen Klangwelten im Köcher, die wie Pfeile direkt ins Herz gehen. Darauf kommt es bei Musik an.

Repräsentative Songs

Zu Christina Aguileras beeindruckendsten Gesangsdarbietungen gehören „The Voice Within“, „Beautiful“ und „Fighter“. Diese Lieder zeigen ihre kraftvolle Stimme, ihre beeindruckende Bandbreite und ihre emotionale Tiefe. Weitere bemerkenswerte Auftritte sind ihre Interpretation von „It’s a Man’s Man’s Man’s World“ bei den Grammy Awards 2007 und ihr Duett mit Whitney Houston bei „I Have Nothing“ bei den BET Awards 2001.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass Christina Aguileras Gesangstalent beispiellos ist. Ihre stimmlichen Fähigkeiten haben ihr einen Platz unter den größten modernen Sängerinnen aller Zeiten eingebracht.

19. Miley Cyrus

Miley Cyrus 2019

Als Gesangstrainerin ist Miley Cyrus heute eine der vielseitigsten Sängerinnen der Musikindustrie. Cyrus wurde am 23. November 1992 in Nashville, Tennessee, geboren. Schon in jungen Jahren begann sie zu singen und wurde durch ihre Rolle in der Disney Channel-Serie „Hannah Montana“ berühmt.

Cyrus begann schon in sehr jungen Jahren öffentlich zu singen und trat in der Country-Band ihres Vaters, „Billy Ray Cyrus and the Highwaymen“, auf. 2007 veröffentlichte sie ihr erstes Album „Meet Miley Cyrus“, das ein großer kommerzieller Erfolg war. Das Besondere an ihrem Gesang ist ihr einzigartiger nasaler und röhrender Ton. Zudem gelingt es ihr verschiedene Musikgenres zu vermischen, von Pop über Country bis hin zu Rock.

Gesangstechnik von Miley Cyrus

Cyrus ist für ihr kraftvolles Belting bekannt, das sie in vielen Liedern mit großer Wirkung einsetzt. Sie beherrscht auch den Einsatz von lässigen kleinen Riffs und fügt diese oft am Ende einer Phrase ein, um ihr mehr Flair zu verleihen. Eine weitere Technik, für die sie bekannt ist, ist der Einsatz von Vibrato, das sie oft zu langen Noten hinzufügt.

Einer der Gründe, warum Cyrus als eine der größten modernen Sängerinnen gilt, ist die raue und emotionale Qualität ihrer Stimme. Sie zieht den Zuhörer in den Bann. Ihr Sound zeichnet sich durch eine Mischung aus Kraft und Verletzlichkeit aus.

Was den Stimmumfang betrifft, ist Cyrus eigentlich eine Sopranistin – deren hohe Töne ursprünglich bis E♭7 reichten. Eigentlich, weil sie im Laufe der Jahre aufgrund stimmlicher Überlastung einige hohe Noten verloren und dafür tiefe Noten hinzugewonnen hat. Jetzt ist Cyrus wohl als Mezzo-Sopranistin einzustufen. Am wohlsten fühlt sie sich in der mittleren Lage um dann in höheren Lagen rockig zu schmettern. Die Tonalität ihrer Stimme wurde mit den Jahren auch deutlich weicher und sinnlicher.

Ein weiterer Aspekt ihrer Beliebtheit ist eine kleine Portion Country-Slang. Diese Farbe in ihrer Stimme ist auch auf die Musik ihres Vaters und ihre Vorbilder zurückzuführen (Zum Beispiel Dolly Parton). Der markanten Countrysound gibt Cyrus Stimme zusätzliches Profil.

Cyrus verwendet in ihren Liedern oft moderne Gesangseffekte, wie zum Beispiel Vocal Fry, was ihrer Stimme eine interessante Qualität verleiht, und viel Hauch (offene Stimmlippen), was ihrem Gesang eine sanftere, intimere Qualität verleiht. Sie ist auch für den Einsatz von plakativen Adlibs bekannt und fügt ihren Songs oft spontane Gesangsverzierungen hinzu.

Repräsentative Songs von Miley Cyrus

Repräsentative Songs, die Cyrus‘ beeindruckende Gesangsdarbietungen unter Beweis stellen, sind „Wrecking Ball“, „Midnight Sky“, „Nothing Breaks Like A Heart (Mark Ronson)“ und „Flowers“, aber auch ihre Coversongs wie „Edge Of Seventeen“, „Nothing Else Matters“ oder „Communication“.

20. Lady Gaga

Lady Gaga 2009

Lady Gaga ist einer der bekanntesten Popstars unserer Generation, berüchtigt für ihre mutige Modewahl, ihre außergewöhnlichen Auftritte und ihre unglaubliche Stimme. Sie wurde 1986 in New York City als Stefani Germanotta geboren. Seit 2008, als sie mit ihrem Debütalbum „The Fame“ erstmals die Musikszene betrat, begeistert Gaga ihr Publikum.

Ihr einzigartiger Gesangsstil und Stimmumfang haben sie zu einer der bekanntesten Stimmen der Popmusik gemacht. Ihr charakteristischer Sound zeichnet sich durch kraftvolles Belting, gellend hohe Töne und ein ausgeprägtes Vibrato aus. Sie ist bekannt für unglaubliche Kontrolle über ihre Stimme und ihre exzentisch-theatralische Art.

Lady Gaga begann schon in jungen Jahren, in New Yorker Clubs aufzutreten, verfeinerte ihre Fähigkeiten und entwickelte ihren charakteristischen Stil. Ihr Debütalbum „The Fame“ erschien 2008 und wurde schnell ein kommerzieller und kritischer Erfolg. Seitdem hat Lady Gaga sechs weitere Alben veröffentlicht, unzählige Auszeichnungen gewonnen und ist zu einer der einflussreichsten Musikerinnen unserer Zeit geworden.

Was Lady Gagas Gesang ausmacht, ist ihre Fähigkeit, die Stimme als Instrument einzusetzen. Sie hat keine Angst davor, mit verschiedenen Gesangstechniken und -stilen zu experimentieren. Dabei drängt sie sich ständig dazu, neue Dinge auszuprobieren. Ihre Musik beinhaltet Elemente aus Pop, Rock, Jazz und elektronischer Tanzmusik und sie findet immer neue Wege, verschiedene Genres miteinander zu verbinden.

Lady Gagas stimmliche Eigenheiten

Der Stimmumfang von Lady Gaga reicht von A2 bis H5, was insgesamt über drei Oktaven entspricht. Sie singt überwiegend mit Bruststimme und nutzt für hohe Töne eine ausgewogene Mittelstimme. Sie ist auch dafür bekannt, Vocal Fry zu verwenden. Das ist eine Technik, die ihrer Stimme eine knurrende Note verleiht, und Growls, um gelegentlich rockiger und härter zu klingen.

Ebenfalls prägend für ihren Stimmsound ist ein eigenwilliges Vibrato, das sehr intensiv und konturiert klingt.

Viele hohe Noten werden von Gaga mit einer gewissen Strenge und Härte gesungen, mit einem deutlichen „Hold“ bzw. Support in der Atmung.

Sie sing durchaus auch lieblich wenn es sein muss, insgesamt ist eine laute Projektion für sie charakteristisch. Lady Gaga singt gewaltig, in Showmanier immer mit einer gewissen Theatralik im Ton, der auch mit dem fluktuierenden Vibrato zu tun hat.

Über Vowelshifting-Techniken ist Gaga in der Lage, ihren Stimmklang zu modulieren, so dass bestimmte Phrasen sich beinahe fremdsprachlich anhören. Vokale werden von ihr also wie Effekte verwendet.

Die beeindruckendsten Gesangsdarbietungen von Lady Gaga

  • In „Million Reasons“ demonstriert Gaga eine sanfte, gefühlvolle Seite in den Strophen und spannungsvolle, lange gehaltene Noten im Chorus. Hier hört man auch ihr herausragendes Belting.
  • In „Shallow“ sowie „Always Remember Us This Way“ aus dem Erfolgsfilm „A Star is Born“ stellt Lady Gaga ihre Bandbreite und die Kraft ihre Stimme unter Beweis, indem sie mit Leichtigkeit hohe Töne mit viel Intensität trifft und dabei wunderbar mit ihrem Co-Sänger Bradley Cooper harmoniert
  • In „Paparazzi“ singt Gaga eher klar und zart, im Chorus zeigt sie ihre schöne, beinahe liebliche Kopfstimme, die im Kontrast zu ihrer sonstigen Härte steht
  • In „Joanne“, ein Song den Lady Gaga für ihre Oma geschrieben hat, zeigt Gaga ihre Vielseitigkeit, von intimen Strophen über inbrünstige Legato-Noten und schnelle melismatische Tonfolgen ruft sie hier alles ab.

Benjamin Cross

Benjamin Cross ist ein erfahrener Sänger, Multi-Instrumentalist und Musikproduzent der schon in den Charts zu hören war. Bei der OpenMusicSchool unterrichtet er Gitarre, Bass und Ukulele.

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