Tipps gegen Lampenfieber beim Klavierspielen

Du wirst nervös wenn du vor Publikum Klavier spielst? Sobald du Zuhörer hast bekommst du Lampenfieber beim Klavierspielen? Ich gebe dir aus meienr Erfahrung einige Tipps, wie du damit umgehen kannst.

Gute Vorbereitung ist alles!

Es hilft natürlich in allererster Linie, dass die Sachen, die du spielen willst, richtig sitzen. Wenn du hier und da an bestimmten Stellen unsicher bist, dann steigert das selbstredend dein Lampenfieber und deine Nervosität immens. Nachts um Drei nach einem plötzlichen und unerwarteten Aufwecken solltest du also traumwandlerisch genauso sicher deine Sachen spielen können wie ausgeschlafen am Tag oder Abend. Regelmäßige Proben und häufiges Wiederholen sind also ein Muss, wenn du vor hast aufzutreten.

Wichtige Kleinigkeiten

Gleichzeitig sind auch andere Vorbereitungen zu überdenken wie zum Beispiel die Auswahl der Kleidung und ob sie bequem genug für dich ist. Sicher wirst du auch in einer Band bei einem Auftritt mal etwas trinken wollen – also ist es gut, wenn alles an seinem Platz ist. Und so albern es klingt – in machen Livesituationen kriegst du hin und wieder einen hellen Scheinwerfer ins Gesicht – vor allem dann, wenn du zum Beispiel ein Solo spielst. Wenn dich das nervt oder so richtig aus dem Tritt bringt, wirkt eine mitgebrachte Sonnenbrille Wunder und sieht noch dazu cool aus 😎 Wenn es zudem eine Schweiß treibende Angelegenheit ist, sind ein oder zwei kleine Handtücher empfehlenswert, denn vor allem deine Hände müssen zum Spielen einigermaßen trocken sein, damit du nicht von den Tasten abrutschst. Oft sind es solche ‚Kleinigkeiten‘ deren Berücksichtigung schon einen positiven Effekt auf deine Gefühlswelt haben.

Organisieren!

Falls du in einer Band spielst und auch mit verschiedenen Sound auf einem Digitalpiano oder einem Keyboard arbeitest, dann ist es wichtig, dass du deine Instrumente und somit die Sounds, die du pro Song brauchst, gut organisierst. Hierfür darf dann schon gerne in einer gespeicherten Performance der Klar-Name des Songs stehen anstelle einer kryptischen Nummer, von der du im hektischen Fall der Fälle nicht weißt, wofür sie steht. Mache auch nicht zu viele komplexe Soundverschaltungen, sondern beschränke dich lieber auf einfachere Sachen, damit du flexibel bleibst, falls mal etwas ausfällt oder du einen falschen Sound ausgewählt hast. Aber generell gilt: Dinge, die du beim Auftritt auf jeden Fall brauchst sollten vorher organisiert und eingeplant werden. Die Setlist, Noten, richtiges Schuhwerk – ganz egal. Eine gute Organisation ist äußerst hilfreich.

Erfahrungen sammeln

Und dann hilft natürlich am allerbesten immer wieder nur die Erfahrung beim Spielen. Je öfter du auftrittst oder etwas vorspielst, umso weniger Lampenfieber wirst du haben. Aber vergiss’ auch bitte nicht: Selbst bei absoluten Topprofis mit jahre- und jahrzehntelanger Erfahrung gibt es nicht wenige, die Lampenfieber nie ganz loswerden oder sogar überhaupt keine Fortschritte diesbezüglich machen. Es ist einfach eine Typfrage, und so wie manche überhaupt keine Probleme damit haben, um zum Beispiel vor größeren Gruppen zu sprechen, ticken andere da eben ganz anders. Es ist völlig normal nervös zu sein und ich kann dir versichern, dass es deiner Karriere nie im Weg stehen wird, wenn du das akzeptierst.

Gut ernährt ist halb gewonnen

Wenn du aber jemand bist, der eher zum Lampenfieber neigt, dann kannst du dennoch einiges tun, um dir das Leben diesbezüglich zu erleichtern. Kaffee zum Beispiel putscht dich auf, ebenso Energiedrinks. Viele machen das, um ‘fit’ auf der Bühne zu sein, aber ganz ehrlich – die Anzahl, auf der Bühne auf Grund von Koffein-Mangel eingeschlafenen Künstlern dürfte sich sehr in Grenzen halten. Die Kehrseite der Medaille ist aber, dass solcherart Aufputschen auch deine Nervosität steigert. Das ist logisch, denn wenn dein Herz sowieso schon schneller schlägt als sonst und du es dann mit Aufputschgetränken noch mehr antreibst, dann fällt es dir auch viel leichter in die sprichwörtliche Hose.

Das gleiche gilt für die Ernährung. Isst du viele Kohlehydrate oder Süßes, schnellt dein Kreislauf nach oben – und das macht Stress. Und noch dazu fällt dein Kreislauf aber kurze Zeit später wieder ab, und dann fühlst du dich schlapp und bist ebenfalls im Stress. Von daher ist es sinnvoll – so unsexy das klingen mag -, dass du dich gesund und vernünftig vor einem Auftritt ernährst und alle Sachen weglässt, von denen du eh schon weißt, dass sie deinen Kreislauf aus dem Tritt bringen.

Warm up!

Sofern du eine Gelegenheit hast, dich vor dem Auftritt warm zu spielen – dann mach’ das. Sehr viele Musiker machen das, und sie haben sicher ihren Grund dafür. Du weißt selbst, dass du immer ein paar Takte (oder mehr) brauchst, um am Instrument richtig voll da zu sein, und wenn du diese Takte schon vor dem Auftritt gespielt hast, bist du dann BEIM Auftritt aber auch sofort da, und das wiederum macht dich ruhiger. Was du dabei spielst ist Geschmackssache: Der eine bevorzugt Fingerübungen, der andere spielt seinen Lieblingssong.

Ommm…

Und dann natürlich kurz vor dem Auftritt – und wenn es was für dich ist: Meditieren. Es muss nicht lange sein. Aber dieser kurze Moment der Ruhe ist einfach super hilfreich, wenn du gelassener vor die Zuschauer treten willst. Falls Meditieren nichts für dich ist und du aber dennoch einen starken Einfluss auf die ‘Alarmbereitschaft’ deines Körpers und Geistes nehmen willst, dann machst du einfach so oft und so lange es geht die vereinfachte Form der Meditation, und die heißt ‘Ruhiges Atmen’. Atme tief und gleichmäßig und schließe die Augen, falls es die Situation zulässt, und du wirst sehen, wie du auf der Stelle ruhiger wirst und von dieser Ruhe auch bei deinem Auftritt profitierst.

Abschotten!

Ebenfalls sehr gut helfen kann es dir, wenn du zum Beispiel einen der aktuellen und außerordentlich guten Noise-Cancelling-Kopfhörer vor dem Auftritt aufsetzt und dir beruhigende Musik anhörst. So blendest du durch das Noise-Cancelling deine Umwelt und ggf. andere Menschen um dich herum aus und hast gleichzeitig noch deine Lieblingsmusik auf den Ohren und somit im Kopf, und diese trägt ihrerseits noch einmal dazu bei, dass du automatisch ruhiger wirst. Versuch es doch einfach mal – du wirst sehen, dass diese Maßnahmen wahre Wunder wirken.

Viel Spielsicherheit und gutes Gelingen

Dein Philip Edelmann

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