Du willst Ukulele lernen, weißt aber nicht welche Bauarte und Größen der Ukulele richtig für dich ist? Dann hilft dir dieser Beitrag definitiv weiter. Ich erkläre dir jetzt die Unterschiede der verschieden Ukulele Größen, ihre übliche Grundstimmung und ihren Klangcharakter.
1. Standard / Sopran-Ukulele
Die kleinste und damit meist günstigste Version der Ukulele ist die Sopran-Ukulele (auch Standard genannt). Sie ist weitverbreitet und hat einen typischen hellen und charmanten Sound, wie er üblicherweise mit einer hawaiianischen Ukulele in Verbindung gebracht wird. Die Mensur, also die Länge der schwingenden Saite, beträgt nur 35 cm. Ingesamt ist so eine Ukulele normalerweise maximal 55 cm lang und damit perfekt geeignet um sie sontan überall hin mitzunehmen. Für mich ist das bei diesem Instrument ein wichtiges Kriterium, denn der Reiz Ukulele zu lernen ist gerade auch die Mobilität. Die Grundstimmung ist bei dieser Größe eigentlich immer g’c’e’a‘. Diese aus dem englischsprachigen Raum stammende Stimmung (C- bzw. hawaiianische Stimmung) ist mittlerweile sehr dominant und ersetzt die noch höhere „europäische“ Stimmung a’d’f#’h‘, die ursprünglich ebenfalls in den USA verbreitet war. Beide Stimmungen passen zur Sopran-Ukulele.
2. Konzert-Ukulele
Die Konzert-Ukulele ist mit einer Mensur von 38 cm und einer Gesamtlänge von ca. 63 cm etwas größer, hat meiner Meinung nach aber einen etwas wertigeren und volleren Klang ohne den hellen Hawaii-Charme einzubüßen. Auch bei der Konzert-Ukulele wird meistens die g’c’e’a‘ oder die a’d’f#’h‘ Stimmung eingesetzt – erstere manchmal in der Variante mit einem tieferen g. (= gc’e’a‘) Dadurch sind die Töne jetzt wie bei einer Gitarre in aufsteigender Reihenfolge gestimmt, was noch etwas voller klingt und sich besonders für Tonleitern und klassisches, gitarren-artiges Spiel eignet. Gleichzeitig klingt es dann „offen“ nach meinem Empfinden nicht mehr ganz so hawaiianisch. Ich selbst spiele eine Konzert-Ukulele in der Stimmung g’c’e’a‘ – das Instrument ist immer noch recht klein, klingt aber hochwertiger und substanzieller als die Soprangröße. Ein optimaler Kompromiss und meine Empfehlung für Einsteiger.
3. Tenor-Ukulele
Die Tenor-Ukulele ist noch größer als die Konzertvariante. Die Mensur beträgt 43 cm, die Gesamtlänge des Instruments um die 66 cm. Bei den Stimmungen ist die Bandbreite jetzt noch größer: g’c’e’a‘ (gc’e’a‘), a’d’f#’h‘ – und sogar d’ghe‘ sind hier machbar. Letztere Stimmung klingt schon recht tief, und äußerst romantisch. Aber die Unterschiede zu einer Gitarre mit Nylonsaiten sind hier schon nicht mehr so deutlich. Der Gesamtklang ist irgendwie schwammiger, die Intonation nicht mehr so genau, weil die Saiten etwas weniger Spannung haben. Ich finde die Tenor-Ukulele super für Klangexperimente und als zusätzliche Option neben den kleineren Modellen. Ich rate dir für den Einsteig aber von der Tenor-Ukulele ab
4. Bariton-Ukulele
In der Größenordnung der Bariton-Ukulele wird der Markt schon überschaubar. Mit einer Mensur von 50 cm und einer Gesamtlänge von 77 cm eignet sie sich nicht mehr so gut unkompliziert überall hin mitgenommen zu werden. Auf dem Rücksitz im Auto, im Flugzeug oder im Reise-Koffer wird es schon schwer das Instrument unterzubringen. Die Stimmung der Bariton ist dghe, also genau die Stimmung der höchsten vier Saiten einer Gitarre. In Relation sind dies die gleichen Abstände wie bisher, nur die Grundtonart ändert sich – und damit auch der Charakter. Eine Bariton-Ukulele kling fast wie ein mittelalterliches Instrument: weich, romantisch, mittig. Der irgendwie lustige, hüpfende und höhenreiche Klang einer Sopran- oder Konzertukulele ist weitestgehend weg. Das Instrument ist eher eine kleine Klassikgitarre. Ich rate dir vom Kauf einer Bariton-Ukulele als Erstinstrument zum Ukulele lernen ab.
5. Bass-Ukulele
Ein seltenes, noch größeres Ukulele-Modell. Hier gilt das Gleiche wie bei der Bariton: warmer, tiefer, romantischer Sound. Hier findet man die Stimmung eadg vor – die tiefen Saiten einer Gitarre. Dieser Typus klingt fast schon wie ein Akustikbass. Als alleinige Ukulele ist sie zum Begleiten eher ungeeignet. Aber Geschmäcker sind verschieden … einfach mal im Laden antesten. Spaß machen die großen, tiefen Ukulelen auf jeden Fall!
6. E-Ukulele
Die E-Ukulele ist eigentlich kein eigener Typus. Jede Größe exisitiert normalerweise auch in einer elektrischen Variante. Hierbei ist im Inneren der Ukulele ein Tonabnehmer oder ein Mikrofon. Die Ukulele kann über eine Buchse am unteren Ende des Korpus an eine Anlage oder einen Amp angeschlossen und damit verstärkt werden. Mein Tipp: kaufe dir unbedingt eine E-Ukulele! Sie kosten nur geringfügig mehr, bieten aber die Möglichkeit verstärkt und aufgenommen zu werden. Das kann in deiner „Karriere“ als Ukulele-Spieler noch sehr wichtig werden und bietet die Möglichkeit mit Effekten deinen rohen Ukulele Sound anzureichern. (Hall, Delay, Chorus und so weiter)
Fazit und Übersicht
Zum Abschluss findest du heir noch eine kleine Übersicht der verschiedenen Größen und ihrer Stimmung:
Viel Spaß beim Ukulele spielen lernen,
Dein Benjamin Cross
Hallo Benjamin! Kannst du mir sagen welche Art von Saiten für die Ukulele Sopran gut sind? Ich habe im Internet gesehen, dass es noch Fluoro Carbon, Nylongut gibt.
Ich bin mir nicht sicher aber ich glaube dass meine Ukulele hat Nylon Saiten.
Hallo Iwona,
ein Standard-Saitensatz für Soprano von Aquila oder D’Addario passt auf jeden Fall. Je nach Präferenz klingen Nylgut, mehr noch Carbon Saiten sehr brillant. Titanium und vor allem Rectified Saiten klingen wärmer. Ich empfehle Dir Nylgut, da Brillanz von Fluorocarbon brauchst Du nicht bei einem kleinen Soprano-Korpus. Alternativ, wenn Du nicht zufrieden bist, kannst Du auch gerne mal D’Addario Titanium testen, die klingen etwas lieblicher!
Ich hoffe, ich konnte Dir weiterhelfen!
LG Benjamin Cross