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Was macht einen guten Schlagzeuger aus?

Was macht einen guten Schlagzeuger aus? Welche Aufgabe habe ich als Schlagzeuger? Je klarer du diese Fragen beantworten kannst, desto freier und selbstbewusster wirst du als Drummer. Deswegen gebe ich dir einen kleinen Überblick über die wichtigsten Eigenschaften eines super Drummers.

Gutes Timing

Zunächst einmal natürlich sein Timing, wobei sich das Timing über die Jahre verändert. Niemand ist vom ersten Tag an perfekt, und die meisten werden nie perfekt sein. Und das müssen sie auch gar nicht. Auch du nicht. Entscheidend ist, dass du DEIN Timing mit der Zeit entdeckst und DEINEN Stil. Egal ob Anfänger oder Profi – es macht Sinn zu einem Metronom/Klick und zu Musik zu spielen, um nach und nach mit dem Taktschlag zu verschmelzen oder sogar gekonnt um ihn herum zu spielen. Vielleicht treibt deine Kick den Groove an, oder du spielst laid back und deine Snare kommt immer etwas später. Es geht darum präzise zu spielen, konstant, nicht unbedingt mathematisch genau. Meistere die Zeit und lerne sie zu kontrollieren und du wirst ein großartiger Drummer.

Stabiles Fundament

Gleichzeitig bist du als Schlagzeuger das Fundament der Band oder eines Songs. Und wenn du für dich alleine spielst, dann bist du eben dein eigenes Fundament – und zwar das Fundament dessen, was du mit dem Kopf spielen willst und was dein Körper dann eben für dich umsetzt. In jedem Fall gilt: Oft – nicht immer – ist weniger mehr. Es geht darum dem Song und dem Arrangement gerecht zu werden. Als Schlagzeuger hast du den Job, dich oft eher zurückzuhalten, um dann aber im richtigen Moment richtig Gas geben und Akzente setzen zu können. Das ist ein faszinierender Spannungsbogen, und das macht die große Freude beim Schlagzeugspielen aus.

Neugier und Vielseitigkeit

Ebenfalls wichtig bei einem guten Schlagzeuger ist deine Neugier. Spiele auch mal andere Taktarten, andere Tempi, anspruchsvollere Wechsel und vieles mehr. So lernst du jeden Tag etwas Neues, und gerade, was dieses Thema angeht, findest du auf der OpenMusicSchool eine wirklich enorme Bandbreite an Ideen und Vorschlägen.

Cool bleiben

Du als guter Schlagzeuger behältst vor allem immer die Nerven, auch wenn es mal nicht so rund läuft. Dein Timing und deine Kreativität sind tagesformabhängig – das ist ganz normal. Wenn du dich also mal nicht so spürst wie sonst, dann ist das vielleicht eher ein Tag an dem du ruhigere Sachen spielst oder Sachen, die dir sehr leicht von der Hand gehen. Du lernst mit der Zeit, sehr schnell zu merken, was an dem Tag geht und was nicht, und du solltest dich nie dauerhaft zu etwas zwingen. Bleib cool.

Schlagzeugspielen soll in erster Linie Spaß machen, und manchmal macht es schon sehr viel aus, einfach eine Stunde später noch einmal mit dem Spielen anzufangen. Pausen wirken Wunder – genau wie in der Musik selbst.

Du als guter Schlagzeuger setzt dich aber auch mal hin und wiederholst die ein oder andere Passage immer wieder, damit dein Körper sie lernt und du sie dann später gewissermaßen aus dem ´Körpergedächtnis´ heraus spielen kannst, ohne weiter darüber nachzudenken. So kannst du immer cool bleiben. Schlagzeugspielen ist eine Gradwanderung aus intensivem Training und lockerem Spiel mit maximalem Spaß.

Kreativität

Wenn du schon die ersten Schritte am Schlagzeug gegangen bist, dann entdecke deine Kreativität, denn auch das macht einen guten Schlagzeuger aus. Die Möglichkeiten sind grenzenlos, und selbst in kleine und fast nebensächliche Figuren kannst du immer noch etwas hineinzaubern, das deine Individualität und deinen Stil unterstreicht. Von der Handhaltung über die Rhythmik bis hin zum Sound gibt es mehr als nur einen Weg, um deinen Geschmack und deine Persönlichkeit einzubringen.

Geduld

Und als guter Schlagzeuger übst du dich vor allem in Geduld – auch und vor allem mit dir selbst. Du nimmst dir einfach immer die notwendige Zeit, neue Dinge zu entdecken und zu lernen, und wenn du dir Fehler verzeihst, dann bleibt der Spaß immer bei dir. Denn: Fehler machen wir alle. Selbst die besten Schlagzeuger der Welt machen Fehler. Das gehört einfach dazu. Mit der Zeit werden dich die unvermeidlichen Fehler nicht mehr stören und auch nicht mehr aus dem Spielkonzept bringen. Du machst einfach weiter, als sei nichts gewesen. Denn die Musik spielt ohnehin im Hier und Jetzt.

Sich selbst zuhören

Und ich denke, ein guter Schlagzeuger hört sich auch regelmäßig selbst zu, denn nur dann kannst du wirklich beurteilen, welche Fortschritte zu machst. Nimm´ dich einfach mit dem Handy auf, wenn nichts anderes da ist und schau´ bzw. höre, wie sich dein Spiel entwickelt, denn oft wirst du vielleicht mit etwas nicht so zufrieden sein, während du es spielst und bist dann sehr positiv überrascht, wie gut es in Wahrheit war, wenn du die Aufnahme gesehen oder gehört hast.

Dieses Phänomen rührt einfach von der Tatsache her, dass du nie wirklich objektiv sein kannst, wenn du aktiv genau in diesem Moment etwas selbst machst. Bist du nachher der Zuschauer bzw. der Zuhörer, bist du in einer passiven Rolle – bist also der Beobachter deiner selbst. Der Kopf ist frei, und du bist mit dem Spielen selbst daher nicht beschäftigt. Erst aus dieser Beobachterrolle heraus kannst du dein Spiel wirklich beurteilen. Es ist so ein bisschen wie das Phänomen, wenn du dir Fotos von dir anschaust. Du siehst dich darauf in einer Situation, und du erinnerst dich an die Situation. Aber das Foto und deine Erinnerung sind dennoch zwei unterschiedliche Ebenen derselben Sache. Und genauso ist es beim Schlagzeugspielen und ganz allgemein beim Musikmachen.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei deinen zukünftigen Herausforderungen und bin mir sicher du wirst ein mega Drummer.

Viel Spaß beim Schlagzeugspielen,

Dein Philip Edelmann

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