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Die 10 wichtigsten Akkorde auf der Ukulele

Ein großer Vorteil der Ukulele ist die Tatsache, dass du schon mit wenigen Akkorden und einfachen Griffen großartige Musik machen und viele Songs musikalisch begleiten kannst. Die Ukulele hat nur vier Saiten – jeder Akkord ist also auf das Wesentliche reduziert und in den meisten Fällen kommt kein oder nur ein Ton doppelt vor. Bei der Gitarre mit ihren sechs Saiten sind einerseits die Griffe komplizierter, andererseits sind Akkorde oft harmomisch „redundant“ aufgebaut. So beinhaltet der Gitarrenakkord G-Dur gleich dreimal in verschiedenen Oktaven den Ton g, zweimal ein h und einmal ein d. An der Ukulele kommt der selbe Akkord mit zweimal g, einmal d und einmal h aus. Dadurch kling die Ukulele nicht nur „leichter“ und verspielter. Oft wird übersehen, wie gut man durch diese Einschränkung auf das Wesentliche spielerisch auch Harmonielehre lernt und begreift. Aber zurück zum Thema: Im Folgenden zeige ich dir die meiner Meinung nach 10 wichtigsten Akkorde auf der Ukulele, die dir das ganze Musikuniversum eröffnen. Es gibt natürlich noch wesentlich mehr Akkorde – aber die meisten Songs bauen musiktheoretisch auf den Intervallen I, IV, V und VI auf und dafür reichen diese Griffe allemal aus.

Achtung: Als Mitglied der OpenMusicSchool kannst du alle Akkorde auf der Ukulele nach Tonart sortiert mit passenden Videokursen lernen und erhältst auch ein umfassendes Akkordpdf. Hier sind die Links zu den Kursen:

Videokurs zu den A-Akkorden

Videokurs zu den C-Akkorden

Videokurs zu den G-Akkorden

Videokurs zu den F-Akkorden

Videokurs zu den D-Akkorden

Videokurs zu den E-Akkorden

Videokurs zu den H-Akkorden

1. C-Dur

Wenn es einen Akkord gibt, der aufgrund seiner Einfachheit und seiner Verbeitung in Songs stellvertretend für die Ukulele steht, dann ist es C-Dur. Ein einziger Finger – der Ringfinger – auf den 3. Bund der A-Saite und fertig ist der C-Dur Akkord, ansonsten nur Leersaiten! Wir haben in diesem Akkord die Töne g, c, e, c, also eine Umkehrung des C-Dur Dreiklangs c, e, g. Dabei ist c der Grundton, e die große (Dur-)Terz und g die Quinte.

C-Dur Akkord Ukulele

2. F-Dur

F-Dur ist die IV. Stufe zu C-Dur und der zweite Akkord in der Kadenz, also äußerst wichtig. F-Dur benötigt nur zwei Fingerpositionen: Den Mittelfinger auf dem 2. Bund der G-Saite und den Zeigefinger auf den 1. Bund der E-Saite. Die anderen beiden Saiten dürfen frei schwingen. Wir haben hier die Töne a, c, f, a. Dies ist eine Umkehrung des normalen F-Dur Dreiklangs der aus den Tönen f, a und c besteht. Die Dur-Terz a kommt im Ukulele Griff doppelt vor, der fröhliche Charakter des Akkords tritt also stark hervor.

F-Dur Akkord Ukulele

3. G-Dur

G-Dur ist die V. Stufe zu C-Dur und der letzte Akkord der klassischen Kadenz. Das „Dreiecks-Muster“ des Akkords ist identisch wie D-Dur an der Gitarre, durch die andere Grundstimmung haben wir hier G-Dur an der Ukulele. Du platzierst deinen Zeigefinger auf dem 2. Bund der C-Saite, deinen Ringfinger auf dem dritten Bund der E-Saite und den Mittelfinger auf dem 2. Bund der A-Saite. Das sind also (mit der Leersaite) die Töne: g, d, g, h. Der normale G-Dur Dreiklang hat die Reihenfolge: g, h, d. Es handelt sich also wieder um eine Umkehrung mit einem doppelten Grundton.

G-Dur Akkord Ukulele

4. a-Moll

Mit den Akkorden C-Dur, F-Dur und G-Dur lassen sich schon viele Kinderlieder, Pop- und Rocksongs spielen, die einen freundlichen/fröhlichen Grundcharakter haben. Soll aber auch eine etwas ergreifendere, melancholische Färbung in eine Begleitung kommen, dann braucht es auch noch die VI. Stufe. In der Tonart C-Dur ist das a-Moll. Der Akkord a-Moll ist an der Ukulele wieder super einfach zu spielen: Der Mittelfinger ist auf dem 2. Bund der G-Saite. Ansonsten auschließlich Leersaiten. Wir haben somit die Töne: a, c, e, a. Das entspricht der „korrekten“ Dreiklang-Abfolge a, c, e – nur das noch ein zusätzliches a verstärkend hinzukommt. c ist dabei die kleine Terz und macht den Mollklang aus. Wenn du a-Moll beherrschst, dann kannst du schon wundervolle Akkordfolgen spielen, etwa in der Reihenfolge C-Dur, G-Dur, a-Moll, F-Dur. Das ist eine bewährte Abfolge, die in vielen Hits eingesetzt wird.

a-Moll Akkord Ukulele

5. d-Moll

Um dein Spektrum zu erweitern, empfiehlt sich noch die II. Stufe zu C-Dur, nämlich d-Moll. Damit hast du einen weiteren Moll-Akkord um in Kombination etwa mit a-Moll, C-Dur und G-Dur wirklich traurige und emotionale Balladen zu spielen. Greife mit dem Mittelfinger den 2. Bund der G-Saite, mit dem Ringfinger den 2. Bund der C-Saite und mit dem Zeigefinger den 1. Bund der E-Saite. Die A-Saite bleibt leer. Die Töne dieser Akkordumkehrung sind also: a, d, f, a. Der standardmäßige moll-Dreiklang hat die Reihenfolge d, f, a. Im Ukulele-Griff wird also eine zusätzliche Quinte vorangestellt.

d-Moll Akkord Ukulele

6. D-Dur

D-Dur macht es möglich, die Kadenz aus I., IV. und V. Stufe auch in der Tonart G-Dur zu spielen (anstatt C-Dur). Positioniere dazu Mittel-, Ring- und kleinen Finger in einer Reihe auf der G-, C- und E-Saite. Die A-Saite bleibt frei. Dieser Akkord baut also auf den Tönen a, d, fis und a auf. Die Reihenfolge des standardmäßigen D-Dur Dreiklangs ist d, fis, a. Um eine Kadenz in G-Dur zu spielen brauchst du also: G-Dur (I), C-Dur (IV) und D-Dur (V).

D-Dur Akkord Ukulele

7. e-Moll

Mit Hilfe des Akkords e-Moll kannst du die komplette Reihe aus Stufe I, II, IV, V und VI in det Tonart G-Dur spielen. e-Moll ist dabei dann die VI. Stufe und wird wie folgt gespielt: Du gehst mit dem Ringfinger auf den 4. Bund der C-Saite, Mittelfinger 3. Bund der E-Saite, Zeigefinger auf dem 2. Bund der A-Saite, die G-Saite bleibt leer. Es ergibt sich eine Art „Treppen-Muster“, das man sich ganz gut einprägen kann. Alle wichtigen Intervalle von G-Dur ausgehend (ohne die III. und VII. Stufe) wären also: G-Dur (I), a-Moll (II), C-Dur (IV), D-Dur (V) und e-Moll (VI).

e-Moll Akkord Ukulele

8. A-Dur

Mit A-Dur kommt noch mal ein einfacher Dur-Akkord dazu . Mittelfinger auf dem 2. Bund der G-Saite, Zeigefinger auf dem 1. Bund der C-Saite., E- und A-Saite leer. Also haben wir nacheinander die Töne: a, cis, e, a. Der korrekte A-Dur Dreiklang mit zusätzlichem a.

A-Dur Akkord Ukulele

9. E-Dur

E-Dur wird in vielen Songs eingesetzt, ist aber auf der Ukulele ein eher ansprochsvoller Akkord. Aufgrund der Stimmung und Tonart der Ukuleleist es nicht möglich, E-Dur wirklich einfach zu spielen. Ich zeige dir daher zwei Varianten.

Erstens: Zwei Bünde höher als bei D-Dur mit Mittel-, Ring- und kleinen Finger in eine Reihe auf dem 4. Bund der g-, c- und e-Saite platzieren und zusätzlich auch noch den Zeigefinger auf den 2. Bund der A-Saite. Hier ist eine beachtliche Streckung in den Fingern, an die du dich erstmal gewöhnen musst. Aufgrund des einprägsamen Musters bin ich mir aber sicher, dass du die Herausforderung bald meisterst. Die Töne im Akkrod sind jetzt: h, e, gis, h. Der normal geschichtete E-Dur Akkord benötigt die Töne e, gis, h.

E-Dur Akkord Ukulele

Zweitens: Diese Variante ist noch unangenehmer, enthält aber eine Leersaite, was irgendwie offener klingt. Ghe mit dem Zeigefinger auf den 1. Bund der G-Saite, mit dem kleinen Finger auf den 4. Bund der C-Saite, leere E-Saite und mit dem Mittelfinger auf den 2. Bund der A-Saite. Das sind dann die Töne gis, e, e, h. Ja, dieser Akkord ist anatomisch spielbar. Und ja, ich weiß, dass es am Anfang unmöglich erscheint. Hier ist auf jeden Fall eine gewisse Dehnbarkeit der Finger wichtig und ein gutes Fingergedächtnis. Ein Akkord für Fortgeschrittene.

E-Dur Akkord Ukulele

10. fis-Moll

fis-Moll ergänzt eine typische Kadenz die auf A-Dur aufbaut (A-Dur, D-Dur, E-Dur) um die VI. Stufe. Du spielst mit dem Mittelfinger ein a auf dem 2. Bund der G-Saite, mit dem Zeigefinger ein cis auf dem 1. Bund der C-Saite, der Ringfinger greift ein fis auf dem 2. Bund der E-Saite und dazu die leere A-Saite. Die Töne des normalen fis-Moll Dreiklangs sind: fis, a, cis.

fis-Moll Akkord Ukulele

Fazit

Mit den gezeigten 10 Akkorden kannst du 90 % aller bekannten Songs nachspielen. Es sind ausschließlich Dur- und Mollakkorde und damit eine gute Basis um Ukulele zu lernen. Von diesen Standardgriffen ausgehend lassen sich dann maj7, Dominantseptakkorde und viele mehr deutlich einfacher ableiten, verstehen und lernen. Teilweise sind einige Spezialakkorde genauso leicht zu spielen wie etwa C-Dur, aber als harmonische Grundlage ist es eben sinnvoller erstmal diese 10 wichtigen Akkorde auf der Ukulele zu kennen.

Viel Spaß beim Ukulele spielen lernen,

Dein Benjamin Cross

Benjamin Cross

Benjamin Cross ist ein erfahrener Sänger, Multi-Instrumentalist und Musikproduzent der schon in den Charts zu hören war. Bei der OpenMusicSchool unterrichtet er Gitarre, Bass und Ukulele.

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