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Schlagzeug spielen und Gehörschutz

Das Schlagzeug ist in der Regel ein sehr lautes Instrument ist und gerade als Einsteiger wirst du wahrscheinlich sowieso nicht leise spielen können (und wollen!). Daher ist ein Gehörschutz unvermeidbar. Nicht nur ist dein Schlagzeug laut – es hat noch dazu eine sehr hohe – nennen wir es: „Impulslautstärke“. Es ist nämlich etwas anderes, ob zum Beispiel Musik eine hohe Lautstärke hat, oder ob wir von akustischen Ereignissen sprechen, die in kürzester Zeit ganz plötzlich eine sehr hohe Lautstärke entfalten und dann wieder sehr schnell abklingen. Stichwort Pistolenschuss oder platzender Luftballon. Wenn du weißt, dass so ein akustisches Ereignis gleich stattfinden wird, hältst du dir ganz automatisch die Ohren zu. Und beim Schlag auf eine Snare ist das ganz ähnlich. Oder wenn du fest auf ein Crashbecken schlägst. 

Um also deine Ohren maximal zu schonen, schützt du sie, indem du einen Gehörschutz verwendest. Oder ein E-Drum spielst. Dazu gleich mehr. 

Beim Gehörschutz gibt es verschiedene Möglichkeiten.

Ohrstöpsel und professioneller Gehörschutz

Zunächst kannst du ganz normale Ohrstöpsel aus Schaumstoff nehmen, wie du sie vielleicht im Flugzeug oder in lauten Konzerten verwendest. Das kann zur Not auch etwas zusammengeknüllte Watte sein, wenn nichts anderes da ist. Oder eben etwas aus der Apotheke oder vom Versandhändler – bis hin zum maßgefertigten Gehörschutz, den du beim Hörgeräteakustiker individuell anfertigen lässt. Entscheidend ist einfach, dass du dich damit wohlfühlst und der Schutz gut sitzt. Der Vorteil ist, dass du diesen Schutz immer bei dir haben kannst und er keinen weiteren Aufwand bedeutet. Der Nachteil ist, dass du das Schlagzeug natürlich dann stark gedämpft hörst. 

Geschlossene Kopfhörer

Eine Alternative sind gute, geschlossene, ohrumschließende Kopfhörer, von denen es sogar welche speziell für Schlagzeuger gibt. Sie schützen dich vor dem Direktschall des Schlagzeugs und dämpfen es dabei erst einmal. Ganz ähnlich zu dem vorher beschriebenen gewöhnlichen Gehörschutz. Gleichzeitig hast du aber nichts IM Ohr, sondern gewissermaßen drum herum. Viele Musiker empfinden das auf Dauer als angenehmer. Außerdem hast du hier den Vorteil, dir auch einen Klick oder Musik aufs Ohr geben zu können während du spielst.

Exkurs: Mikrofoniertes Drumset.

Die ´Luxuslösung´ besteht nun darin, dass du dir einen Satz Schlagzeugmikrofone kaufst und dazu ein kleines Mischpult. Hier empfehle ich die digitale Linie von Behringer wie zum Beispiel das XR12 – oder jedes andere, das genug Eingangskanäle bietet. Moderne Mixer lassen sich komfortabel und mit eingebauten Digitaleffekten (wie z.B. Filtern und vor allem Kompressoren) über ein Tablet steuern. Mit so einer Lösung kannst du einen Sound kreieren, wie er vor wenigen Jahren noch zu so einem geringen Preis nicht möglich gewesen wäre. Damit bist du dann in der Lage deinen perfekten Sound zu mischen und das Signal auf den geschlossenen Kopfhörer zu geben. An diesem stellst du dann die Lautstärke so ein, dass du zwar alles gut hörst, du aber gleichzeitig deine Ohren maximal schonst. Du kannst nämlich laute Impulsspitzen mit einem Kompressor unterdrücken oder mit einem Filter (EQ) Schärfe aus einem sehr hell klingenden Becken nehmen. Gleichzeitig kannst du dann noch – wie oben erwähnt – Musik über das digitale Pult einspielen und hast diese dann ebenso auf dem Kopfhörer. Diese Lösung rundest du perfekt ab, indem du dir noch einen Bass-Shaker (Körperschallwandler) mit entsprechendem Verstärker kaufst. Auch dieser erhält sein Signal durch das kleine digitale Mischpult, und so spürst du die tiefen Frequenzen – vor allem die der Bassdrum – an deinem Sitz. Denn dort befindet sich der Bass-Shaker. Du musst das alles nicht gleich auf einmal kaufen, wenn die Kosten im Moment noch zu hoch sind. Aber du kannst alles sukzessive nachkaufen. Diese Lösung stellt das Optimum dar, wenn du wirklich gehörschonend und mit maximalem Spaß Schlagzeug spielen kannst. 

E-Drums

Jetzt aber zur Alternative E-Drums: Diese haben den großen Vorteil, dass man sie a) für die Umwelt leise spielen kann und b), dass man sie nicht mikrofonieren muss. Außerdem brauchst du auch kein Mischpult, denn bei einem E-Drum-Set werden die Klänge nicht in den Spielflächen (den einzelnen Instrumenten des Schlagzeugsets) erzeugt, sondern in einem elektronischen Modul, das wiederum einen Kopfhöreranschluss besitzt. Hier kannst du dann auch noch einen Bass-Shaker für den Sitz ergänzen, und dann bist schon fertig mit deinem Setup. In der Regel kannst du bei so einer Lösung auch sehr einfach deine Lieblingsmusik einspielen. Noch dazu kannst du je nach Laune ganz unterschiedliche Klänge auf deinem digitalen Schlagzeug spielen – seien es unterschiedliche ´normale´ Sets wie Pop, Rock oder Jazz, aber auch sehr melodiöse und natürlich auch elektronische Soundsets.

Kaufempfehlung E-Drum

Wichtig ist nur, dass du beim E-Drum nicht gleich das billigste Set kaufst. Es gibt mittlerweile eine sehr große Anzahl an verschiedenen Lösungen in praktisch allen Preisklassen, aber wenn du wirklich Schlagzeug lernen möchtest und das Budget nicht im Weg steht, würde ich unter 1.500 Euro – besser 2.000 Euro – nicht anfangen. Notfalls kaufst du etwas gebraucht oder sparst ein bisschen – es lohnt sich auf jeden Fall, und gerade die E-Drums von Roland zum Beispiel sind – wenn nicht komplett unverwüstlich -, so doch nur wirklich schwer verwüstlich. Ich empfehle sowieso nur Roland, und das liegt nicht daran, dass ich die selbst spiele und immer schon gespielt habe. Ich schaue mir natürlich auch immer andere Sachen an. Aber für mich sind sowohl die Qualität der Hardware, als auch die Umsetzung des eigenen Spiels und die daraus resultierenden Sounds bei Roland immer noch am besten. Die Sets kosten in der Regel etwas mehr als bei der Konkurrenz. Aber aus meiner Sicht kriegst du dafür auch die beste und langlebigste Qualität. So hast du jahrelang Freude daran. 

Beim E-Dum hast du aus meiner Sicht den besten Gehörschutz (und alle anderen um dich herum auch). Denn die Sounds sind in der Regel bereits so eingestellt, dass die lauten Impulse abgefedert werden. So kannst du gleich nach dem Auspacken und Aufstellen den Kopfhörer einstecken, die Lautstärke moderat einstellen und dein Leben lang spielen, ohne deine Ohren zu stressen. Und das mit wirklich sehr wenig Aufwand im Vergleich zum akustischen Schlagzeug.

Viel Spaß beim Spielen und gesunde Ohren,

Dein Philip Edelmann

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