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Mit Metronom spielen – Tipps für Schlagzeuganfänger Teil 1

Als Schlagzeuger dreht sich alles um dein Timing. Das heißt: wie nimmst du als Musiker Zeit war, wie teilst du die Zeit ein und formst sie damit auch für den Zuhörer? Um ein besseres und genaueres Timing zu bekommen solltest du mit Metronom spielen.

Wenn du ein E-Drummer bist, dann hast du in aller Regel bereits in deinem Soundmodul ein Metronom eingebaut. Es ist in der Regel universell anpassbar. Bei meinem ist es zum Beispiel so, dass ich neben dem Tempo und der Lautstärke auch ganz verschiedene Klänge als Metronom verwenden kann. Und sogar eine Stimme, die auf Englisch die Zählzeiten ansagt. Manchmal ist das sehr hilfreich, je nach Geschmack.

Wenn du ein akustisches Drumset spielst, dann solltest du dir auf jeden Fall ein Metronom kaufen oder dir eine entsprechende Handy-App herunterladen. Denn das Spiel nach dem Metronom (auch Click genannt) ist wirklich wichtig. Nicht täglich. Nicht zwei Stunden am Stück. Aber hin und wieder trainierst du einfach deine innere Uhr auf exaktere Werte, wenn du nach dem Click spielst.

Falls du das aber gar nicht unbedingt willst – was ich gut verstehen kann -, solltest du es dennoch tun – einfach, weil es dich so schnell nach vorne bringt. Mein Tipp, wenn du eher zu den Metronomverweigerern gehörst: Du ergänzt einfach deine gelegentlichen Metronomsitzungen um das Spielen zu Musik, denn Musik ist ja immer noch das schönste Metronom überhaupt.

Aber ein Metronom ist das eine, Musik ist das andere. Es ist eine völlig andere Situation, wenn du zu einem Song spielst, der Tempo 120 hat oder ob du ein Metronom, einen Click mit Tempo 120 auf den Ohren hast. Der Unterschied? Beim Metronom bist nur du da und der Click – sonst nichts. Nichts lenkt ab oder verschafft dir Freiheiten wie zum Beispiel das gerade recht legere Spiel des Originaldrummers oder ein schöner Gitarren- oder Pianoübergang, der gerade dadurch so schön ist, dass er sich mehr oder weniger frei im Takt bewegt.

Nein, beim Metronom gibt es kein Netz und keinen doppelten Boden, und das genau ist auch gut so. Nur wenn du dich hin und wieder in dieser Art an einem wirklich festen und eindeutig hörbaren Timingbezug orientierst, kann deine innere Uhr wachsen. Spiele einfach spannende Sachen mit dem Takt und um den Takt herum. Spiele auch mal Sachen, bei denen du den Kopf anstrengen musst. So kannst du zum Beispiel den Basic Beat / Money Beat spielen, und nach jedem Takt drehst du ihn um, sodass der erste Schlag nicht mehr die Bassdrum, sondern die Snare ist. Oder du spielst mal zu einem schnellen 6/8 vom Metronom. Das macht unglaublich viel Spaß – du wirst sehen! Wichtig ist auch, dass du genauso, wie du moderate und schnelle Tempi mit dem Metronom trainierst, gleichzeitig immer wieder auch langsamere und sehr langsame Tempi verwendest. Hier sind die zeitlichen Räume zwischen den Zählzeiten noch viel weiter, und du lernst auf diese Art, deine innere Uhr zu entspannen, dich also nicht zu hetzen.

Das Metronom sollte nicht zu laut und nicht zu leise sein. Es sollte gerade laut genug sein, damit du es gut und sicher hören und dich gut orientieren kannst, aber es sollte gleichzeitig gerade so leise sein, dass es dich nicht nervt oder in den Ohren wehtut.

Es gibt übrigens bei E-Drums auch hier und da spezielle Trainingsprogramme, bei denen das Soundmodul ermittelt, wie genau oder ungenau du sozusagen auf dem Punkt bist. Ich sehe diese Systeme etwas skeptisch – möglicherweise aber vor allem für mich selbst, da ich mich selbst nicht gerne in dieser Art an die Kette legen lasse. Ich kenne aber eine Menge Leute, die total auf diese Trainingsprogramme stehen und denen es sehr viel Spaß macht, tatsächlich numerisch erheben und anschließend (oder währenddessen) ein Feedback zu bekommen, wie präzise sie spielen. Wenn du mal die Gelegenheit hast, so etwas auszuprobieren – dann nichts wie ran!

Mit der Zeit hilft dir das Metronom dabei selber zum Metronom zu werden – zu einem kosntanten Puls für andere Musiker und Instrumente.

Viel Spaß mit Click,

Dein Philip Edelmann

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