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Die wichtigsten Beats – so verbesserst du deine Drumgrooves

Als Einsteiger ist es sinnvoll, nach und nach seine Grooves auszubauen und zu erweitern. Mit bestimmten Drumgrooves kannst du deine Fertigkeiten Schritt für Schritt verbessern – deswegen nenne ich dir aus meiner Sicht die wichtigsten Beats.

Basic Beat bzw. Money Beat Nr. 1

Alles fängt natürlich mit dem Basic Beat an, denn er ist einfach am universellsten, und du kannst bei schätzungsweise 90% aller jemals geschriebenen Songs gleich mitspielen. Daher nennt man ihn auch den Money Beat, (in seiner einfachsten, ersten Variante) denn er kommt in vielen kommerziellen Aufnahmen vor. Natürlich kannst du nicht immer alles gleich spielen, weil der Drummer vielleicht von diesem Grundbeat abweicht. Aber wenn es um einen 4/4 geht und du das Tempo beherrschst, dann spielst du einfach mit und bist direkt drin in der Musik. Beim Money Beat Nr. 1 spielt die Kick auf die 1 und die 3, die Snare auf die 2 und die 4, und die HiHat spielt z.B. 8tel.

Wenn du diesen Beat beherrscht, kannst du nach und nach gezielt davon abweichen.

16tel und Triolen mit HiHats

Als nächstes lernst du, mit der Hihat 16tel zu spielen. (Sprich: 1 e + e 2 e + e 3 e + e 4 e + e) Dadurch wird dein Spiel viel dynamischer und lebendiger. Du lernst auch, mit der Hihat offen und geschlossen zu spielen und gerne auch im Wechsel. Probiere unbedingt auch aus, auf die Downbeats (1 und 3) mit dem Schaft deines Sticks den Rand der HiHat zu spielen, auf die Upbeats (2 und 4) aber mit der Spitze den Körper der HiHat. So „schiebt“ der Groove noch mehr. Und wenn du da schon angekommen bist, dann schaust du dir als nächstes die Triolen auf der Hihat an, denn alleine schon durch sie beherrschst du ganz schnell die lässigsten Grooves.

Shuffle

Eine wichtige Ableitung des triolischen Spiels ist auch der Shuffle. Er fühlt sich komplett anders an als alles, was du vorher gespielt hast, und wenn du dann noch zu einem tollen Shuffle-Song dazuspielst, dann erlebst du eine völlig neue Welt, die quasi von der ersten Sekunde an groovt und Spaß macht. Bei einem einfachen Shuffle Groove spielt die Kick wieder auf die 1 und 3 und die Snare auf 2 und 4. Die HiHat spielt pro Zählzeit zweimal, genau wie bei normalen 8teln. Allerdings spielst du beim Shuffle in Wahrheit zwei Achteltriolen – nämlich die erste und die dritte Achteltriole. Die zweite lässt du einfach aus. So ergibt sich ein einzigartiger Fluss, den du lautmalerisch nachahmen kannst, indem du das Wort ei-ner-lei (einerlei) sprichst, und bei gleichem Timing einfach die zweite Silbe weglässt. So kannst du dann super im Takt mitzählen: ein- -lei, zwei- -lei, drei- -lei, vier- -lei usw. In einem Takt werden also mit der HiHat vier Triolen gespielt, also vier Gruppen aus jeweils drei Achteltriolen.

Ghostnotes

In die gleiche Kerbe schlagen die Ghostnotes – das Salz in der Suppe beim Schlagzeugspielen. Die Ghostnotes sind dein Schlüssel zu den spannendsten Grooves, denn sie verbinden dein ganzes Spiel in einer Art und Weise, wie es ohne Ghostnotes nicht möglich ist. Du füllst mit ihnen sozusagen die Zwischenräume deines Spiels aus, und gleichzeitig hast du ein außerordentlich spannendes Werkzeug, um jedem Rhythmus genau das zu verleihen, was du immer schon gesucht hast – den Groove.

Weiterentwickeln

Beim Grooven ganz allgemein nimmst du dir einen Beat vor, der dir gefällt und reicherst ihn an. Hier eine Bassdrum mehr, hier ein paar kurze Snareschläge und Ghostnotes, da ein paar Betonungen auf der Hihat – und schon hast du einen lebendigen Rhythmus, der mit seiner Ursprungsform nur noch das Grundgerüst gemein hat. Und beim Grooven ist es wie beim Ton des Gitarristen, der hauptsächlich aus dessen Fingern kommt: Der Groove bist du selbst. Nur wenn du dich groovy fühlst, wenn dein Körper und deine Hände und Füße eine lebendige Einheit bilden, wirst du auch hörbar grooven. Da geht es gar nicht so um Technik oder Virtuosität. Du kannst extrem effizient auch sehr minimalistisch grooven.

Ungerade Rhythmen

Im nächsten Schritt fängst du dann an, deine Grooves mit ungeraden Rhythmen zu spielen, und auch da wird sich dir wieder schlagartig eine völlig neue Welt erschließen. Wenn du erst einmal einen 7/8tel gegroovt hast, wirst du ihn immer wieder spielen. Am Anfang wirst du dich wahrscheinlich hier und da verheddern. Aber mit der Zeit lernst du, die Musik sozusagen mit deinem inneren Ohr zu hören und zu fühlen, und dann werden deine Arme, die Hände, deine Beine und die Füße schon ganz schnell genau das machen, was du von ihnen erwartest.

Viel Spaß beim Schlagzeugspielen,

Dein Philip Edelmann

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